Neues Hotel in der Kö-Galerie — mit E-Gitarren zum Ausleihen
92 Zimmer sind in ehemaligen Büroräumen an der Kö für die Herberge Ruby Coco entstanden. Das Konzept trifft einen Trend in der Branche: mehr Individualität.
Düsseldorf. So geht Hotel heute: Nicht Plüsch und Pomp, sondern Konzentration auf das Wesentliche. Der Gast soll nichts bezahlen müssen, was er nicht braucht. Ruby-Gründer Michael Struck die Bedürfnisse des modernen Nomaden: „Schlafen, Duschen, Media“ — und erfüllt sie selbst auf kleinstem Raum von 13 Quadratmetern. Der heißt dann kuschelig Nest mit einer Bettenbreite von 120 Zentimetern, 210 Zentimeter lang. Versteckt wie ein Nest ist auch das neue Ruby Coco-Hotel selbst inmitten der Kö-Galerie, dort, wo vorher Büros waren. 92 helle Zimmer, stilvoll eingerichtet mit echten Holz-Dielen, dicken, übergroßen Matratzen, gläserner Regendusche, beheizter Toilette, beruhigendem Duschgel gibt es jetzt an der Steinstraße 13/Königsallee 60. Struck: „Qualität muss spürbar sein“. Für seine Zielgruppe: „Die kosmopolitische Avantgarde“.
Die Übernachtungspreise starten bei 99 Euro. Der Empfang soll zwar 24 Stunden besetzt sein, einchecken kann man auch alleine. Ein Restaurant gibt es nicht, aber eine Bar, gesundes Frühstück und sogar eine kleine begrünte Dachterrasse.
Ruby-Hotels sind Themen-Hotels. Coco an der Kö soll eine Hommage an die berühmte Designerin Coco Chanel und die Modestadt Düsseldorf sein. Davon kündet eine Parade alter Nähmaschinen im Eingangsbereich, Kleiderständer, entsprechende Kunstwerke und ein bemalter Spiegel für Selfies im Chanel-Look. Das Hotel hat nicht nur einen eigenen Sender: Ruby Radio. Neben dem Bett steht ein Verstärker, Elektro-Gitarren können kostenlos ausgeliehen werden. Bei der Eröffnungsparty wurde in einem der größeren Zimmer (22 Quadratmeter) auch getanzt.
Die von Michael Struck 2013 gegründete Ruby-Gruppe betreibt derzeit fünf Hotels, acht weitere sind im Bau oder in der Planung. In zentralen Großstadtlagen werden mit Ruby Works auch flexible Arbeitsplätze angeboten. Struck, in Amerika geboren als Kind einer über mehrere Generationen Düsseldorfer Familie, freut sich schon auf das zweite Hotel-Baby in seiner gefühlten Heimatstadt, das im nächsten Frühjahr eröffnet werden soll: An der Jahnstraße, Kammerspiel-Ort mit Theater-Tradition. Die soll dann auch Thema von Ruby Leni sein.