Ökoprofit: Was nach der Urkunde kommt

50 Betriebe in Düsseldorf haben am Umweltprojekt bisher teilgenommen. Doch hat die Teilnahme auch einen langfristigen Effekt?

Düsseldorf. Ökonomischen Gewinn mit ökologischem Nutzen verbinden - diese Grundidee steht von Beginn an hinter dem vom Land geförderten Klimaschutzprojekt Ökoprofit, an dem seit 2008 knapp 50 Düsseldorfer Unternehmen teilgenommen haben. Die, die schon dabei waren, können ihre kontinuierliche Weiterarbeit an den während der einjährigen Projektlaufzeit angestoßenen Themen und Maßnahmen überprüfen und sich durch eine Rezertifizierung dokumentieren lassen.

Foto: Druckstudio GmbH

Bisher machten in Düsseldorf davon jedoch erst fünf Firmen Gebrauch. Zudem gibt es die Möglichkeit, nach dem Einsteiger-Programm dem Ökoprofit-Klub beizutreten, um den Erfahrungsaustausch mit anderen Firmen in Workshops fortzusetzen - auch hier ist die Resonanz verhalten, gerade einmal ein Fünftel der Betriebe sind dem Klub bisher beigetreten.

„Viele glauben, dass sie das Thema schon gut umgesetzt haben und diese Unterstützung nicht mehr brauchen“, sagt Katja Hummert von der Düsseldorfer Beraterfirma Wertsicht. Einzuschätzen, ob dem wirklich so ist, sei schwierig. „Ich weiß aber von vielen Betrieben, dass sie auch nach Projektende noch eine Menge zu tun haben, um die Maßnahmen abzuarbeiten. Etwa vier Fünftel der Firmen bleiben langfristig am Ball.“

Bei einer Befragung von über 600 Firmen, die in NRW bereits an Ökoprofit teilgenommen haben, gaben rund 70 an, dass Mitarbeiter durch das Projekt nicht für das Thema Umweltschutz gewonnen werden konnten - aber stolze 98 Prozent würden die Teilnahme anderen Betrieben weiterempfehlen. Das gilt auch für Markus A. Albers, Geschäftsführer von Albersdruck. „Für uns war die Teilnahme vor zwei Jahren eine Initialzündung. Wir haben unsere Energiebilanz gründlich verbessert, und bei unseren Mitarbeitern hat ein Umdenken stattgefunden.“

Schon sechs Jahre liegt die Teilnahme der Druckstudio GmbH zurück, in dessen Rahmen damals unter anderem eine 200 000 Euro teure Photovoltaikanlage auf dem Dach der Produktionshalle installiert wurde. „Seitdem haben wir pro Tonne eingesetztem Papier den relativen Energieverbrauch um 27 Prozent senken können, der CO2-Ausstoss wurde um 90 Prozent reduziert“, sagt Geschäftsführer Werner Drechsler.

Auch Ulrich Schweitzer von der Lokalen Agenda glaubt an eine langfristige Wirkung - nicht nur was Energieeffizienz und Umweltschutz angeht. „Auch das Betriebsklima hat sich bei vielen Unternehmen durch Ökoprofit verbessert.“