Düsseldorf Orkan "Friederike": Rheinbahn lahmgelegt - Straßen gesperrt
Düsseldorf. Nach dem Sturmtief „Friederike“ normalisiert sich der Alltag in der Stadt wieder. Trotzdem müssen die Düsseldorfer noch vereinzelt mit Einschränkungen leben.
Parks oder Waldgebiete sollen, laut Stat, weiterhin gemieden werden.
Die Stadtverwaltung hatte am Donnerstag alle Schulen aufgefordert den Unterricht ausfallen zu lassen. Eltern sollten ihre Kinder falls möglich abholen. Andernfalls sollten die Schüler bis zum Ende des Unwetters in der Schule bleiben. Das Schulministerium und die Bezirksregierung hatten im Vorfeld bereits darauf hingewiesen, dass Eltern ihre Kinder nicht in die Schule schicken müssten. Schulen konnten auch eigenverantwortlich schließen. Und auch am Freitag bleibt beispielsweise das Max-Planck-Gymnasium im Stadtteil Stockum aufgrund von Sturmschäden vorerst gesperrt.
Auch die Rheinbahn wurde durch den Orkan lahm gelegt: Am Donnerstag um 12.30 Uhr wurde beschlossen, dass der gesamte oberirdische Verkehr eingestellt wird. Nur noch die U-Bahnen fuhren weiter. Zuvor waren die Stadtbahnlinien U75 und U79 durch umgestürzte Bäume lahmgelegt worden. Am Nachmittag nahm die Rheinbahn den Betrieb wieder auf.
Seit dem Vormittag waren Polizei und Feuerwehr im Dauereinsatz. Wie eine Polizeisprecherin erklärte, gebe es Schäden im gesamten Stadtgebiet. Betroffen waren vor allem die Autobahnen rund um Düsseldorf mit mehr als 100 Einsätzen. Die Feuerwehr meldete, dass bis zum Mittag vor allem abgebrochene Äste und herabfallende Dachziegel gemeldet wurden. Bis um 13 Uhr rückten die 170 Berufsfeuerwehrleute und 100 Freiwillige zu rund 200 Einsätzen aus. Es handelte sich fast ausschließlich um Bagatellschäden. An der Mühlenstraße in der Altstadt drohte eine Fassade einzustürzen.
Auch die Natur hat unter den starken Böen gelitten. Die Mitarbeiter des Gartenamtes begutachten Baumschäden in der Stadt. Es werden 100 entwurzelte Bäume in Parkanlagen gezählt. Die Stadt reagiert auf die Schäden: der Schlosspark Benrath bleibt erst mal geschlossen. Die Wälder im Stadtgebiet haben nach ersten Zählungen rund1000 Bäume verloren. Vor allem im Forstrevier Mitte und der Wildpark sind die Auswirkungen des Sturms erkennbar, teilt die Stadt mit. Die Bilanz: Waldbereiche Und Parks sollten noch gemieden werden. Auch betroffene Friedhöfe werden Stück für Stück wieder frei gegeben.
Am Düsseldorfer Flughafen mussten bis 13 Uhr 26 Flüge annulliert werden. Einige Piloten brachen den Landeanflug ab und wichen aufgrund von böigen Seitenwinden auf andere Flughäfen aus. Wiederum andere Maschinen landeten in Düsseldorf, obwohl sie andere Ziele hatten. Amsterdam etwa stellte den Flugbetrieb ein.
In Vorbereitung auf den Sturm ergriff der Flughafen weitere Sicherheitsmaßnahmen. Die Besucherterrasse blieb am Donnerstag geschlossen. Gepäckcontainer wurden zusätzlich beschwert oder befestigt, Baustellen zusätzlich gesichert. Kleinstflugzeuge standen mit der Nase im Wind, die Tore zu den Flugzeughallen wurden geschlossen. Zudem musste der Skytrain seinen Betrieb aus Sicherheitsgründen einstellen.
Die Freiluft-Tennishalle in Lörick war eingestürzt, außerdem wurden wegen des Orkans mehrere Straßen im Stadtgebiet gesperrt. Für Chaos sorgte unter anderem die Sperrung der Cäcilienallee in Richtung stadtauswärts. Hier hatte "Friederike" am OLG Schäden am Dach verursacht. Auch auf der Berliner Allee und der Kaiserswerther Straße kam es zu Sperrungen.
Im Rathaus wurde der dafür 15 Uhr angesetzte Termin „Kulturausschuss" abgesetzt. dpa/red