Paketstau bei der Post: Kunden sind stocksauer
In Düsseldorfer Filialen stapeln sich die Pakete. An der Friedrichstraße wurden seit Montag keine abgeholt. Zustelltag unsicher.
Düsseldorf. Noch zweimal schlafen, dann ist Heilig Abend. Doch viele Düsseldorfer sind stocksauer. In den Postfilialen stapeln sich ihre Pakete. An der Friedrichstraße verlassen die Kunden zornig das Geschäft. „Wir nehmen keine Pakete mehr an“, sagt eine Mitarbeitern. „Sie werden seit Montag nicht mehr abgeholt. Ob am Mittwoch ein Lkw kommt, weiß ich nicht.“ Montag Mittag gingen sogar die Briefmarken aus — Chaos bei der Post.
„Das ist eine Unverschämtheit. Ich warte 20 Minuten und erfahre dann, dass ich mein Paket nicht abgeben kann“, sagt Danny Nguyen aus Friedrichstadt. „Wie soll das Geschenk denn jetzt pünktlich ankommen?“ Auch Hans Kassne aus Bilk verlässt die Filiale mit hängendem Kopf. „Das Paket ist so klein. Das hätten sie ruhig noch annehmen können.“ In der Filiale Heinrich-Heine-Allee rät ein Mitarbeiter sogar, Geschenke — wenn möglich — als Brief zu versenden. „Wir haben große Probleme, die Pakete zuzustellen“, sagt er.
Von offizieller Seite heißt es, das Wetter habe Schuld. „Durch das LKW—Verbot am Wochenende wurde das Abholen und Zustellen von Paketen um einen ganzen Tag verzögert“, sagt DHL-Sprecher Achim Gahr. „Wir haben zusätzliche Fahrzeuge gemietet, Halbtagsbeschäftigte werden Vollzeit eingesetzt und es gibt eine Urlaubssperre.“ Eine Erklärung, warum die Pakete in der Friedrichstraße nicht abgeholt werden, bleibt Gahr schuldig. Trotzdem sollen Pakete, die heute bis 12 Uhr in einer Düsseldorfer Filiale aufgegeben werden, pünktlich zum Fest ankommen. Doch eine Garantie dafür gebe es aber nicht.
Der Deutsche Paketdienst macht seinen Kunden dagegen keine Hoffnung. „Wer möchte, dass die Sendung bis zum 24. ankommt, hätte diese bereits am Dienstag aufgeben müssen“, sagt ein Sprecher. Die Konkurrenz von UPS hält sich mit Prognosen ganz zurück. „In der Regel kommen Express-Pakete, die einen Tag vorher aufgegeben wurden, pünktlich. Aber das ist reine Theorie“, sagt Sprecher Klaus Stodick. Das Schneechaos im ganzen Land habe die logistischen Abläufe am Wochenende lahmgelegt und um zwei Tage verzögert.
Die meisten Düsseldorfer haben dafür jedoch wenig Verständnis. „Es rufen viele Kunden an und fragen uns, ob wir nicht aus dem Fenster gucken“, sagt Claudia Schanz, Pressereferentin bei Hermes „Dabei empfehlen wir seit Freitag, Pakete schnellstmöglich aufzugeben.“ Dies allerdings nur auf Nachfrage.