Personalrat bemängelt 1000 unbesetzte Stellen
Die Mitarbeiter der Stadt kritisieren OB Elbers für seine Personalpolitik.
Düsseldorf. „Ich bin schon sehr gespannt, wer heute am meisten mitbekommt“, schloss OB Dirk Elbers sein Grußwort bei der Personalversammlung am Dienstag in der Halle an der Siegburger Straße. Gemeint war die Kritik, die der Personalrat (also die Vertretung der rund 9000 städtischen Mitarbeiter) in den nächsten Stunden an ihm und seinen Dezernenten üben sollte.
Denn einen Tag vor dem nächsten Warnstreik im Öffentlichen Dienst nutzte der Personalrat — so wie auch andere Beamte und Angestellte — die Möglichkeit, ihrem Dienstherren persönlich zu sagen, was schief läuft.
Nachdem sich Elbers im vergangenen Jahr vertreten ließ, kam er gestern selbst. Es folgte eine zum Teil launische, zum Teil sehr ernst formulierte Darstellung der Vorgänge in der Verwaltung im Jahr 2013. Das Motto der diesjährigen Versammlung lautete: „Denn sie müssen nicht, was sie tun“.
Gemeint ist damit die Mehrarbeit, die die Mitarbeiter leisten müssen, da nach Angaben des Personalrates knapp 1000 Stellen unbesetzt seien. Wenn man Feuerwehr und Erzieherinnen herausrechne, sei jede siebte Stelle unbesetzt. „Es ist paradox, es sollen keine Überstunden mehr gemacht werden, gleichzeitig bleiben so viele Stellen frei“, sagte Robert Wollborn, Vorsitzender des Personalrates. Angesprochen wurde auch der hohe Druck, dem sich viele Mitarbeiter ausgesetzt fühlen. „Das Gespenst der Privatisierung erzeugt enormen Druck. Es ist besser, miteinander als gegeneinander zu arbeiten“, sagte Wollborn.
Er forderte außerdem, die Mitarbeiter in Änderungsprozesse stärker miteinzubeziehen. „Stattdessen werden so genannte Task Forces gegründet, die im Geheimen arbeiten. Schneller geht es dadurch auch nicht, denn die Gespräche mit dem Personalrat müssen trotzdem geführt werden, nur später.“
Bei aller Kritik gab es aber auch Lob für Elbers. Er kündigte an, dass es ab dem nächsten Jahr keine Sperre mehr für neu zu besetzende Stellen von Erzieherinnen geben wird und diese sich Hoffnung machen dürfen, in Zukunft höher eingruppiert zu werden. „Wir möchten damit zeigen, wie wichtig sie für uns sind“, sagte Elbers auch mit Blick auf die kürzlich vorgenommene Entfristung von einigen Arbeitsverträgen. Wollborn zeigte sich skeptisch: „Das sind nette Worte, aber unsere Arbeitswelt ist eine andere.“