Rheinbahn-Unfall: Menschliches Versagen
Fahrerin (39) hatte offenbar einen Aussetzer.
Düsseldorf. Der schwere Rheinbahn-Unfall, bei dem am Freitag nach einem Zusammenstoß zweier Straßenbahnen 14 Menschen verletzt wurden, ist auf menschliches Versagen zurückzuführen. Dies hat die Rheinbahn am Dienstag auf WZ-Nachfrage erklärt.
Die 39-jährige Fahrerin der Linie 706 ist laut Sprecherin Heike Schuster nach links angefahren, obwohl nur das Signal für die Fahrt geradeaus freigegeben worden war. Dabei krachte der Zug auf eine entgegenkommende Bahn. Zudem hätte die Fahrerin erkennen müssen, dass die Weiche für die Fahrt nach links auf die Jacobistraße gestellt worden war — eine Freigabe durch das entsprechende Signal aber fehlte. Warum die Fahrerin gefahren sei, obwohl sie die Strecke kenne und gewusst habe, dass sie links abbiegen müsse, könne nur mit menschlichem Versagen erklärt werden.
Die Frau werde psychologisch behandelt und jetzt nachgeschult. Aus dem Fahrdienst entfernt werde sie nicht. Schuster: „Sie bekommt noch eine Chance.“
Von den 14 Verletzten hätten neun einen Schock erlitten oder leichte chirurgische Verletzungen. Die anderen hätten sich nicht behandeln lassen wollen.
An den Bahnen entstand ein Sachschaden in sechsstelliger Höhe. Sie befinden sich in der Werkstatt der Rheinbahn und werden dort wieder flott gemacht.
Die Polizei-Ermittlungen dauern trotz der Erkenntnisse der Rheinbahn an.