Pferde durch Pfeile in Gefahr
Reiterhof klagt gegen Bogenschützen in Hubbelrath. Club war erst im letzten Jahr umgezogen.
Düsseldorf. Weil das Hubbelrather Bachtal ein Naturschutzgebiet wurde, musste der Bogensportclub Düsseldorf im vergangenen Jahr umziehen. Doch das neue Vereinsgelände Am Schmidtberg liegt direkt neben einem Reiterhof. Und dessen Besitzer Marc S. ist von seinen neuen Nachbarn alles andere als begeistert. Er fühlt sich durch die Sportler in seiner Existenz bedroht — und zog jetzt sogar vors Landgericht.
Erst zwei Tage bevor die Bogenschützen im Juni vergangenen Jahres auf die 8000 Quadratmeter große Fläche zogen, hatte Marc S. davon erfahren: „Da hätte man doch mit mir vorher mal reden müssen.“ Er habe sich das Gelände damals angeschaut: „Etwa die Hälfte der Ziele zeigten auf meine Pferdewiese und den Reiterhof.“
Dass Pfeile übers Ziel hinaus schießen könnten, befürchten auch viele Pferdebesitzer, die ihre Tiere in dem Reiterhof untergebracht haben. „Das sind teure Turnierpferde. Fünf Kunden habe ich schon verloren“, beklagt Marc S., der allerdings einräumt, bislang noch keinen Pfeil auf seinem Gelände gefunden zu haben. Inzwischen hat er eine einstweilige Verfügung durchgesetzt, dass in seine Richtung nicht mehr geschossen werden darf.
Hartmut Vogel, Vorsitzender des Bogensportclubs, kann die ganze Aufregung nicht verstehen: „Wir haben unser Vereinsgelände über Jahrzehnte neben einer Wiese mit Rindern gehabt. Da ist nie etwas passiert.“ Die 50 Mitglieder, darunter auch mehrere Polizisten, seien sehr diszipliniert und würden sich an die Regeln halten. Vogel: „Bogenschießen ist außerdem die sicherste Sportart überhaupt.“
Die Richterin sieht in dem Verfahren vor allem ein Kommunikationsproblem. Sie forderte Hartmut Vogel auf, zusammen mit Marc S. das Gelände zu besichtigen. Außerdem stellt der Club ihm ein Gutachten zur Verfügung, nach dem kein Pfeil über die Grenze des Geländes fliegen kann. Am 23. Dezember will das Gericht eine Entscheidung bekannt geben.