Anti-Islam-Demo: Nur 450 Teilnehmer in Düsseldorf

Die Anti-Islam-Initiative „Pegida“ hat in Düsseldorf kaum jemanden auf die Straße gelockt. Die Zahl der Gegendemonstranten betrug ein Vielfaches.

Teilnehmer der Aktion "Abendspaziergang".

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf (dpa) - Die rechtspopulistische „Pegida“-Bewegung hat zu einer Kundgebung gegen Islamisierung am Montag in Düsseldorf nur 450 statt der erwarteten 2000 Demonstranten mobilisiert. Zu Gegendemonstrationen kamen nach Polizeiangaben fast dreimal so viele Teilnehmer: etwa 1100.

Teilnehmer der Aktion "Abendspaziergang" stehen in Düsseldorf vor dem Landtag. Bei der Aktion, die von Islamkritikern gegründet wurde, handelt es sich um einen Ableger der Gruppe "Pegida" aus Dresden

Foto: Caroline Seidel

Veranstalter der Anti-Islam-Kundgebung war die Initiative „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida), die ihren Ursprung in Dresden hat. Dem Aufruf hatten sich rechtsextreme Parteien angeschlossen. Ein Redner forderte die Demonstranten auf, nicht mit Journalisten zu sprechen, und distanzierte sich von „Ausländer raus“-Positionen.

„Deutsche Presse auf die Fresse“ skandierten die zum Teil der Neonazi-Szene angehörenden Demonstranten. Die Gegendemonstrationen wurden von einem breiten bürgerlichen Bündnis von Parteien, Gewerkschaften und Initiativen unterstützt. Die Polizei hatte 1300 Beamte und Wasserwerfer aufgeboten, um die Gruppen zu trennen und die Bannmeile um den Landtag zu schützen. Es war der größte Polizeieinsatz des Jahres in der Landeshauptstadt.