Photo Weekend: Streit spitzt sich zu

Beifall im Kulturausschuss für Alain Bieber. Galeristin Sels verfolgt einen Gegenplan.

Der Streit um das Photo Weekend wurde gestern im Kulturausschuss scheinbar begraben, denn alle Parteien einschließlich CDU lobten den Vortrag, den Alain Bieber als Sprecher des NRW-Forums und der Stadt hielt. Und doch war es nur ein Pyrrhus-Sieg, denn zur gleichen Stunde traf sich die ausgebootete Galeristin und langjährige Organisatorin Clara Maria Sels mit 20 befreundeten Galeristen und schmiedete Gegenpläne. Der Streit geht weiter, nur diesmal diskreter.

Alain Bieber zitierte Vorgänger Werner Lippert: Er habe das Photo Weekend in all seinen Facetten mit Ausstellungen, Fotobuchmesse und Portfolio „vollständig und allein erfunden, konzipiert und aus der Taufe gehoben“. Er habe „den Titel erfunden, das Logo gestaltet und er hatte die Urheberschaft“. Diese Rechte habe er jetzt an die Stadt Düsseldorf abgetreten.

Was den Beifall im Ausschuss bewirkte, war das Programm von Bieber. Seine Vorbilder seien die Kulturprojekte Berlin, die seit 2004 den „Europäischen Monat der Fotografie Berlin“ als das größte Fotofestival ausrufen. Man arbeite mit Museen, Kulturinstitutionen, Galerien, Botschaften, Projekträumen und Fotoschulen zusammen. So will Bieber auch in Düsseldorf vorgehen. Für Dienstag, 16 Uhr, lädt er „alle ein, die mitmachen wollen“.

Auch kleinere Galerien und Off-Räume sind zur Teilnahme aufgerufen. Eine Jury entscheide über die Teilnahme. Es werde also eine Jury geben. Der erste Juror ist der Fotokurator aus den Deichtorhallen, Ingo Taubhorn. Geplant seien nicht nur Veranstaltungen an Kulturorten, sondern auch an „Satellitenorten“ wie der alten, leerstehenden Kämmerei.

„Das berührt uns nicht“, erklärte Clara Maria Sels. Sie plane jedenfalls ein Photo Weekend und würde sich freuen, wenn das NRW-Forum als Kooperationspartner mitmache. Wenn alle Stricke reißen, plane sie ohne Subvention eine Gegenveranstaltung mit den Galerien aus der Innenstadt. Mehr dazu: heute bei einer Pressekonferenz.