Interview Pokémon-Fieber: „Solche Spiele sind nicht gefährlicher als andere“

Computerspiel-Experte Tim Bruysten erklärt im Interview den aktuellen Trend und mögliche Gefahren.

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Düsseldorf ist im Pokémon-Fieber. Überall jagen Menschen mit ihren Handys virtuelle Monster. Was fasziniert sie daran?

Bruysten: Das Spiel kombiniert zwei beliebte Mechanismen, die bereits seit einigen Jahren immer wieder erfolgreich sind. Das ist einmal die Möglichkeit, real existierende Orte in das Geschehen einzubinden. Diese Idee hat zum Beispiel Google schon vor rund fünf Jahren für eine Art virtuelle Schnitzeljagd genutzt. Zweitens kann man es jederzeit zwischendurch weiterspielen.

Was ist jetzt das Besondere?

Bruysten: Die Pokémon-Welt kam noch dazu, — es ist die Kombination aller Elemente. Der Entwickler Nintendo sorgt in Lauf der Jahre immer wieder für Überraschungen und einen Hype. Pokémon Go ist ein wunderbares Beispiel dafür.

Haben Sie damit gerechnet, dass das Spiel in Düsseldorf so erfolgreich wird?

Bruysten: Dass es beliebt wird, ja. Meine Studenten waren teils schon sehr heiß drauf. Dass es aber weltweit so sehr für Furore sorgt, das überrascht mich dann doch.

Bei dem Spiel werden draußen, auf Straßen und Plätzen, Monster gejagt. Wie gefährlich ist das für den Verkehr? Drohen Unfälle?

Bruysten: Solche Spiele sind nicht gefährlicher als alle anderen Möglichkeiten, sein Handy zu nutzen — beziehungsweise jegliche Formen der Ablenkung. Entscheidend ist dabei nicht das Spiel oder die Anwendung, die Verantwortung liegt stets beim Nutzer. In den Unfallstatistiken wird Pokémon unauffällig bleiben.