Düsseldorf-Kaiserswerth Politik beschließt neue Containerdörfer

Bis zu 700 Flüchtlinge sollen in Stockum, Lohausen und Angermund aufgenommen werden.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Bis vor einem Jahr schien die Flüchtlings-Problematik für die Bürger im Düsseldorfer Norden weit weg. Das hat sich geändert. Inzwischen sind bereits rund 80 Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern im ehemaligen Schwesternheim an der Friedrich-von-Spee-Straße sowie in Privatwohnungen untergebracht. Jetzt machte die Bezirksvertretung 5 (Kaiserswerth, Lohausen, Stockum, Kalkum, Wittlaer und Angermund) den Weg für den Bau von drei Container-Siedlungen frei. Bis zu 700 Menschen sollen in Lohausen, Stockum und Angermund aufgenommen werden.

An der Grünewaldstraße werden drei Eingeschossige und ein zweigeschossiges „Wohnmodul“ errichtet, wie die Container auch genannt werden. Dazu gehört eine Grünanlage von 880 Quadratmetern mit einer Spielfläche für Kinder. Da immer mehr Flüchtlinge mit Behinderungen aus den Kriegsgebieten kommen, soll die Anlage barrierefrei gestaltet werden. Die Anfahrt ist über den Parkplatz des Aquazoos geplant.

Am Leuchtenberger Kirchweg werden fünf eingeschossige Wohn-Container aufgestellt, die bis zu 200 Flüchtlingen Platz bieten. Die gesamte Anlage, zu der auch eine Grünfläche von 1650 Quadratmetern gehört, soll weitläufig umzäunt werden.

Hier soll an der Straße Zur Lindung ein Container für bis zu 200 Flüchtlinge errichtet werden. Dort gab es schon einmal eine Unterkunft für Russland-Deutsche, ohne dass es damals zu Problemen kamen. „Wir haben in Angermund bereits einen großen Unterstützerkreis“, erklärte Dieter Horne, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung, „rund 60 Personen haben sich schon bereiterklärt, ehrenamtlich Flüchtlinge zu betreuen.“

Diskutiert wurde auch, ob der Zustrom von Flüchtlingen zu Problemen bei der Infra-Struktur im Düsseldorfer Norden führen könne. Dort gebe es bei den Kita-Plätzen aber eine sehr gute Versorgungsquote. Unter den bisher eingetroffenen Flüchtlingen seien zudem nur elf Kinder unter sechs Jahren. Da die meisten Flüchtlinge zunächst kein Auto besitzen, werden auch keine großen Probleme beim Verkehr befürchtet.