Wahlkampf in Düsseldorf Düsseldorfer Politiker wollen E-Roller stärker regulieren

Altstadt/Stadtmitte. · Beim Rundgang des Forums Stadtmarketing mit den Ratskandidaten für Altstadt und Stadtmitte ging es um viele Themen. Die E-Roller müssen in ihren Augen stärker reguliert werden und sollten in der Altstadt nicht fahren können.

Vier Kandidaten für den Wahlbezirk Altstadt/Stadtmitte (v.l.): Josef Hinkel (CDU), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Matthias Herz (SPD) und Paula Elsholz (Grüne).

Foto: ujr

Düsseldorf ist als Einkaufsstadt und durch seine hohe Lebensqualität für Besucher attraktiv. Die Landeshauptstadt importiert Kaufkraft und es ist ein zentrales Ziel des Forums Stadtmarketing, dass dies so bleibt. Große Unternehmen, die Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Handelsverband sind Mitglied im Forum. Am Mittwoch waren ihre Geschäftsführer bei einem Rundgang mit vier Kandidaten des Wahlbezirks Altstadt/Stadtmitte dabei. Josef Hinkel (CDU), Matthias Herz (SPD), Paula Elsholz (Grüne) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) sagten unter Moderation von Forums-Geschäftsführer Frank Hermsen, an welchen Punkten sie Handlungsbedarf sehen. Die wichtigsten Punkte:


Mobilität

Die Erreichbarkeit der Innenstadt ist ein Großthema des Wahlkampfes. Bei dem Rundgang geht es aber nicht um die Umweltspuren, wenngleich Hinkel fordert, generell eine gute Erreichbarkeit der Innenstadt mit allen Verkehrsmitteln zu sichern. Die von OB Thomas Geisel (SPD) vorgeschlagene autofreie Königsallee spaltet die Geister. Hinkel und Strack-Zimmermann sind dagegen und begrüßen den Vorschlag der Interessengemeinschaft Königsallee, den Längsparkstreifen für einen Radweg zu opfern. Die Grünen können sich mehr vorstellen, Elsholz schwebt eine „chillige“ Kö mit einem breiteren Bürgersteig und mehr Platz für die Gastronomie und Musikangeboten vor. Ihr stehen dabei französische Städte als Vorbilder vor Augen, wohl auch ein mediterranes Lebensgefühl. Herz wirft den Kö-Anliegern „veraltete Positionen und reflexhaftes Verhalten“ vor.

Sind bei diesem Punkt die Fronten deutlich, gibt es mehr Einigkeit beim Thema E-Roller. Sie seien wie die Leihräder über die Städte, die dabei wenig Einfluss gehabt hätten, „gekippt worden“, sagt Herz. In Hinkels Augen sind sie eher ein Spielzeug, die Hoffnung, sie ersetzten andere Verkehrsmittel, sei nicht erfüllt worden.

Strack-Zimmermann kritisiert das wilde Abstellen der Roller und wie Herz, dass sie nach wie vor durch die Altstadt rollten. „Das hätte längst abgestellt sein können“, sagt Herz. Offenbar sei dies durch die Corona-Pandemie aus den Augen verloren worden. Hintergrund: Es lässt sich punktgenau vom Betreiber steuern, wo die E-Roller fahren können und wo nicht. Es ist also möglich, dass sie beim Einfahren in die Altstadt stehen bleiben. Strack-Zimmermann fordert, dass die Stadt dies mit den Unternehmen aushandelt, ebenso solle die Uhr bei Nutzern weiterlaufen, die Roller an falschen Orten abstellen.

Einzelhandel

Obgleich der Kö-Bogen und die neue Schadowstraße dem Einzelhandel nutzen, macht sich das Forum Sorgen. Hermsen regt ein gemeinsames Leerstandsmanagement an, stieß bei den Politikern damit jedoch auf Skepsis. Dies müssten die Immobilieneigentümer und Standortgemeinschaften leisten, war die überwiegende Meinung. Strack-Zimmermann hält eine Unterstützung durch das Wirtschaftsförderungsamt für möglich und stellt kulturelle Zwischennutzungen von leerstehenden Ladenlokalen in Aussicht, es müsse aber klar sein, dass es sich dabei um Interimslösungen handele. Kritik erntet Signa-Chef René Benko, der nicht nur den Kaufhof am Wehrhahn schließen will, sondern auch Karstadt. „Das kam sehr plötzlich“, sagt Herz. Dort müsse auf jeden Fall großflächiger Einzelhandel erhalten bleiben, sagt Strack-Zimmermann. Peter Achten (Handelsverband) wirbt bei den Politikern um Unterstützung bei dem Ziel, die ausgefallenen verkaufsoffenen Sonntage nachzuholen.

Sicherheit

Autoposer am Rhein sollen ebenso bekämpft werden wie die Übergriffe in der Altstadt, da waren sich alle einig. Sorge macht den Politikern, dass Anwohner, die sich über Lärm beschwert hatten, von einem Barbetreiber bedrängt worden sein sollen, ihre Wohnungen zu verkaufen. Dies sei eine neue Qualität, hieß es.