Düsseldorf Premiere: Film ab, Gaslicht an
Gaslaternenfans werben mit Imagefilm für historische Beleuchtung.
Düsseldorf. Filmpremiere gestern Vormittag im Cinema in der Scheider-Wibbel-Gasse. Stolz hat die Initiative Düsseldorfer Gaslicht in den Kinosaal geladen. Die leidenschaftlichen Kämpfer für den Erhalt der 14 000 Gasleuchten präsentieren ihren sieben Minuten langen Streifen „Schönes bleibt“. Die Bürger um Sprecher Lutz Cleffmann wollen mit dem Imagefilm einmal mehr zeigen: Das Gaslicht ist ein Stück Kulturgut, Stadtgeschichte und Heimat.
Der Film ist ehrenamtlich von Profis gemacht. Kameramann Claus Sielisch (Rheinbild) hat ein halbes Jahr dran gearbeitet und 500 Kilometer in der Stadt zurückgelegt, auch „um die spezielle Lichtstimmung festzuhalten“. Sprecher ist Wolfgang Pampel, Synchronstimme von Schauspieler Harrison Ford, wirkt ebenfalls kostonlos mit.
Der Kurzfilm beginnt wie ein allgemeiner Werbestreifen über Düsseldorf. Kö, Karneval, Konzernzentralen, Carlsplatz. Dann aber werden die Gaslaternen in den Mittelpunkt gerückt, von denen manche schon zwei Weltkriege überstanden haben. Ihr warmes Licht strahlt, gibt vielen Vierteln einen besonderen Charakter. Dann der Bruch. Das Rathaus wird kurz eingeblendet. Als Symbol für Verwaltung und Politiker, die das Kulturgut bedrohen, und so der Sprecher „viel Geld ausgeben wollen für elektrifizierte Attrappen.“ Bilder von abgebauten Laternen, verrosteten Masten, die Gaslaternen - ein Schrotthaufen. Die Musik dazu finster. Und dann folgt im Abspann der Appell: „Besuchen Sie die Stadt des historischen Gaslichts, solange es noch steht. Es ist weltweit einzigartig.“
Der Applaus der vielen Gaslichtfans im Kinosaal war der Initiative gewiss. Nun hofft Lutz Cleffmann, auch die Politiker zu überzeugen. Jedes Ratsmitglied bekommt eine Film-CD. Denn schließlich wird am Ende der Stadtrat entscheiden, wie viele der 14 000 Gasleuchten stehen bleiben. Doch Cleffmann ist nach der zermürbenden Diskussion mit der Verwaltung im vergangenen Jahr nun optimistisch, dass weit mehr als nur 4000 Gaslaternen erhalten werden. Seine Gründe: „Die Stadtwerke haben alle technischen und rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um das Kulturdenkmal Gasbeleuchtung langfristig zu erhalten.“ Und mit der neuen Dezernentin Cornelia Zuschke habe es ein erstes konstruktives Gespräch gegeben. Der Film ist ab heute im Internet abrufbar.