Probe-Pflaster: Stresstest ist vorbei, jetzt wird ausgewertet
Stadt prüft Zustand nach dem Weihnachtsmarkt. Entscheidung soll im Februar fallen.
Düsseldorf. Früher wäre die Auswahl des Straßenpflasters oder der Sitzbänke bei einem so großen Projekt wie dem Kö-Bogen eine weithin unbeachtete Lappalie geblieben. Doch nach den unliebsamen Erfahrungen mit dem neuen Altstadtpflaster (u.a. rasch verunreinigte und beschädigte Steine, geplatzte Ecken und Fugen) nimmt man es jetzt im Rathaus ganz genau. Am Donnerstag endete der sogenannte Stresstest für sieben verschiedene Pflastersorten, die zunächst im Sommer geheim im Hafen und dann seit Oktober auf dem Schadowplatz verlegt wurden. „Nun wird alles ausgewertet, Ergebnisse und eine Vorauswahl werden wahrscheinlich Anfang Februar in den Ratsgremien vorgestellt“, sagte Manfred Blasczyk vom Presseamt.
Nach dem kompletten Abbau des Weihnachtsmarktes wurden die Musterflächen Donnerstag von der Awista gereinigt. Vertreter des Amtes für Verkehrsmanagement begutachteten die zuvor stark belasteten Pflastersteine. Dramatische Ausreißer haben sich dabei nicht gezeigt bei den Beton- und Natursteinpflastern. Weder positive noch negative.
Wobei die Modelle Rheinkiesel, Grauwacke oder Decado finerro minimale Schäden wie angebrochene Seitenkanten aufweisen, während der schicke Herschenberger Granit (liegt auch auf der Kö) und Amarelo den Weihnachtsmarkt samt Auf- und Abbau scheinbar völlig unbeschadet überstanden. Neben dem Preis dürfte die Belastbarkeit der Steine bei der Auswahl die Hauptrolle spielen — sogar noch vor der Eleganz. Nach wie vor können auch die Bürger ihren Pflaster-Favoriten wählen (siehe Info-Kasten).
Meinungsäußerungen sind auch in Sachen „Platzmöblierung“ erwünscht. Am Donnerstag wurden Sitzbänke aus Stein und mokkabraunem Holz neu montiert. Die Zweisitzer sind frei zugänglich und warten auf Probesitzer. Schließlich runden drei Beleuchtungsmodelle und Abfallbehälter-Varianten die Freiraumausstellung auf dem Schadowplatz ab.
Die Planung für die Neugestaltung steht im Zusammenhang mit dem Groß-Projekt Kö-Bogen. Dessen erster Bauabschnitt umfasst den Bau von zwei Autotunneln unter dem ehemaligen Jan-Wellem-Platz sowie die Errichtung der Libeskind-Häuser darüber. Die Kosten für die Stadt: 200 Millionen Euro.