Gericht Prozess soll Rätsel um tote Frau lösen

Düsseldorf · Ihr Freund soll die 31-Jährige erwürgt haben. Doch der kann sich an nichts erinnern.

Der Angeklagte, hier mit seinem Verteidiger Olaf Heuvens, machte zum Prozessauftakt keine Angaben.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Fest steht, dass eine 31-jährige Frau am Morgen des 10. Februar diesen Jahres tot in einer Wohnung an der Hoherhofstraße in Unterrath gefunden wurde. Doch was in den Stunden zuvor passierte, ist völlig unklar. Denn ihr Lebensgefährte, der sich seit Mittwoch wegen Totschlags vor dem Landgericht verantworten muss, kann sich an nichts erinnern. Die Staatsanwalt wirft dem 40-Jährigen vor, die Frau erwürgt zu haben.

Der Angeklagte hatte selbst den Notruf gewählt. Er behauptete, morgens neben seiner Lebensgefährtin aufgewacht zu sein, die sich nicht mehr bewegte. „Die ist echt kalt“, erklärte er mehrfach dem Mitarbeiter des Rettungsdienstes. Als der Notarzt in Unterrath eintraf, konnte nur noch der Tod der 31-Jährigen festgestellt werden. Dem Angeklagten wurde eine Blutprobe entnommen. Die ergab 1,78 Promille.

Zunächst deutete vieles auf einen natürlichen Tod hin. Doch bei der Obduktion wurde festgestellt, dass die Frau umgebracht wurde. Wie die Staatsanwaltschaft ermittelte, hatte sich das Paar seit dem Nachmittag zuvor in der Wohnung aufgehalten. In der Zeit bis zum nächsten Morgen sei es dann offenbar zu einem Streit gekommen. Der 40-Jährige habe seiner Freundin den Brustkorb zusammengedrückt, sie gewürgt und ihr Mund und Nase zugehalten. Schließlich habe die Frau keine Luft mehr bekommen und sei dann erstickt. 

Telefonat mit der Mutter des
Opfers wurde vorgespielt

Zum Auftakt des Prozesses schwieg der Angeklagte. Vorgespielt wurde die Aufzeichnung eines Telefonats, das er mit der Mutter des Opfers führte. Darin behauptet er, sich  nicht daran erinnern zu können, was in der Nacht passiert sei. Der Prozess wird fortgesetzt.