Prozess: Touristen standen ohne Rückflug da

Reisebüro-Besitzer wegen Betruges vor dem Amtsgericht. Sie fühlen sich unschuldig.

Foto: Volker Hartmann

Düsseldorf. Eine böse Überraschung erlebten viele Kunden eines Düsseldorfer Reisebüros. Der Hinflug nach Marokko klappte problemlos, doch bei der Rückreise kamen die Touristen erst gar nicht ins Flugzeug. Wegen Betruges müssen sich die Besitzer des Reisebüros, 34 und 49 Jahre alt, seit Dienstag vor dem Amtsgericht verantworten.

Auf Reisen nach Marokko hatte sich die Firma spezialisiert. Zwei Jahre lang funktionierte das Geschäft ohne Probleme. Doch dann gab es in kurzer Zeit 15 Fälle, in denen Flüge zwar bezahlt, aber angeblich nicht gebucht waren. Bis zu acht Flüge hatten die Kunden bei dem Reisebüro gekauft und mussten nach dem Urlaub auf eigene Kosten nach Hause reisen. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Angeklagten vor, dass sie den Betrieb des Reisebüros weiterlaufen ließen, obwohl es längst zahlungsunfähig war.

Das bestritt der 49-Jährige energisch. Vielmehr habe er immer im Voraus Kontingente bei einer arabischen Fluglinie gebucht und bezahlt. Die habe ihm plötzlich mitgeteilt, dass die Plätze nicht zur Verfügung stehen: „Wir haben dann Kunden kurzfristig umgebucht. Aber es gab Personen, die wir in Marokko nicht erreichen konnten.“ Der Prozess wird fortgesetzt.