Düsseldorf Prozess um geplanten IS-Anschlag: Hauptangeklagter im Mittelpunkt
Der Prozess um ein angeblich geplantes Blutbad in Düsseldorfs Touristenviertel geht weiter. Nach einer überraschenden Kehrtwende des geständigen Hauptangeklagte hat das Gericht einige Fragen.
Düsseldorf. Im Prozess um einen mutmaßlich geplanten IS-Anschlag in der Düsseldorfer Altstadt hat das Oberlandesgericht am Montag den Hauptangeklagten Saleh A. mit Widersprüchen in seinen Aussagen konfrontiert. Er hatte am letzten Prozesstag vor der Sommerpause überraschend seine beiden Mitangeklagten entlastet, einer von ihnen kam daraufhin aus der Untersuchungshaft frei. Der Terrorismus-Prozess ging am Montag nach dreiwöchiger Sommerpause weiter.
Die Vorsitzende Richterin Barbara Havliza fragte den 30-jährigen Syrer nach einer Erklärung dafür, dass er mit seiner früheren Aussage den von ihm als „Freund und Bruder“ bezeichneten Mitangeklagten in die Untersuchungshaft gebracht habe. Spätestens nach Erhalt der Anklageschrift habe er erkennen können, dass dieser im Gefängnis sitze - „weil Sie ihn als Mitplaner und Mittäter genannt haben“. Der Angeklagte erklärte, er habe gedacht: „Ich werde ihn jetzt nicht rauslassen, ich werde ihn rauslassen, wenn ich vor Gericht stehe.“
Dem Hauptangeklagten Saleh A. und zwei Mitangeklagten wird vorgeworfen, sie hätten ein Blutbad in der stark frequentierten Düsseldorfer Altstadt anrichten wollen. Ihnen wird eine Mitgliedschaft in der Terrormiliz IS vorgeworfen. Der Prozess hat Anfang Juli begonnen. Sitzungstermine stehen bis in den Dezember hinein fest. dpa