Düsseldorf Prozess um IS-Anschlag in Düsseldorf: Angeklagter im Hungerstreik

Der als mutmaßlicher IS-Terrorist angeklagte Hamza C. ist in den Hungerstreik getreten - angeblich aus Protest gegen seine Haftbedingungen.

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Düsseldorf. Ein als mutmaßlicher IS-Terrorist in Düsseldorf angeklagter 29-Jähriger ist in einen Hungerstreik getreten. Das bestätigten ein Sprecher des Düsseldorfer Oberlandesgerichts und die Leiterin des Kölner Gefängnisses, Angela Wotzlaw, am Montag.

Der Gesundheitszustand von Hamza C. sei nach etwa einer Woche im Hungerstreik noch nicht kritisch. „Er fühlt sich ungerecht behandelt und in seiner Ehre verletzt, weil seine Anträge nicht schnell genug behandelt worden seien“, sagte die JVA-Chefin. Sie sei den Vorwürfen nachgegangen, habe aber kein Verschulden der Bediensteten feststellen können. „Da ist alles ordnungsgemäß abgelaufen.“ Man habe mit ihm ausführlich gesprochen, er habe sich aber von seinem Vorhaben aber nicht abbringen lassen.

Hamza C. sei aus dem Hochsicherheitstrakt in ein normales Hafthaus verlegt worden, habe dort aber in seiner Zelle randaliert. Mitgefangene hätten sich über seinen nächtlichen Lärm und seine „Allahu akbar“-Rufe beschwert. Er sei deswegen zurück in den Hochsicherheitsbereich des Kölner Gefängnisses verlegt worden. „Er wird überwacht und täglich schaut ein Arzt nach ihm.“ Die Vorsitzende Richterin Barbara Havliza hatte auf die Beschwerden des Angeklagten über die Haftbedingungen erwidert, ein Gefängnis sei nun einmal kein Hotel.

Der Hauptangeklagte und Kronzeuge Saleh A. hat seine beiden Mitangeklagten, darunter Hamza C., im Prozess entlastet. Sie hätten mit dem Anschlagsplan nichts zu tun, hatte er vor Gericht ausgesagt. Daraufhin war der dritte Angeklagte Mahood B. aus der Untersuchungshaft freigelassen worden. Hamza C. musste hinter Gittern bleiben. Der Syrer Saleh A. hatte sich in Paris freiwillig der Polizei gestellt und ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er habe von der IS-Führung in Rakka den Auftrag angenommen, in der Düsseldorfer Altstadt einen schweren Terroranschlag zu begehen. Zwei Selbstmordattentäter sollten sich dabei in die Luft sprengen und weitere Terroristen an den Ausgängen der Altstadt mit Kalaschnikows möglichst viele flüchtende Menschen erschießen.