Radler sehen Verbesserungen, aber es bleibt weiter viel zu tun

Die Stadt sollte mehr tun für die Sicherheit von Radfahrern.

Düsseldorf. Es hat sich etwas getan für die Radfahrer in Düsseldorf, diese Meinung haben am Donnerstag viele bei WZ mobil vertreten — andererseits: noch längst nicht genug, auch da waren sich alle einige und nannten viele Punkte und grundsätzliche Probleme, für die sie sich Verbesserungen wünschen.

Rund zehn Prozent der Wege werden in Düsseldorf mit dem Rad zurückgelegt, in Münster sind es 30 Prozent. „Wir sollten in fünf Jahren auf 20 Prozent kommen“, findet Stephan Soll von den Grünen. Mehr Geld für Radverkehr, wie von der Stadt angekündigt, findet er gut, aber es müsse auch richtig ausgegeben werden. Zum Beispiel sehe die aktuelle Planung für die FH keine Zufahrt für Radler von der Entlastungsstraße vor.

Helmut Wielpütz ist mit 82 Jahren noch viel mit dem Rad unterwegs. Die Verbindung von der Henkelstraße Richtung Ikea ist für ihn ein Problem. Die enge Straße mit Lkw-Verkehr ist für Radler gefährlich: „Wieso gibt man nicht den breiten Gehweg für Radfahrer frei?“, fragt er. Dort seien ohnehin fast keine Fußgänger unterwegs. Entsprechende Anfragen bei der Stadt hätten aber bislang nicht gefruchtet.

Werner Lüttgen aus Derendorf sieht die Situation generell pessimistisch: „Es gibt zu wenige Radwege, und die Politiker schauen auch nicht nach den Bedürfnissen der Leute.“ Außerdem nervt ihn die fehlende Verkehrsmoral, auch viele Radler seien ohne Rücksicht unterwegs.

Ingrid Landau fährt täglich mit dem Rad, weil es in der Innenstadt praktisch sei. Fast täglich erlebt sie kritische und teilweise gefährliche Situationen. Zuletzt hatte Landau, die für die Grünen in der BV 1 (unter anderem Altstadt, Stadtmitte und Derendorf) ein unschönes Erlebnis an der Aderstraße. „An der Einmündung zum Radweg, der über den Bürgersteig führt, hatte sich ein Fahrer mit seinem Paketwagen hingestellt.“ Die Folge: Sie musste absteigen.

Armin Heinrichs wohnt in Rath. An der Bochumer Straße hat er eine Kuriosität beobachtet. Der dort seit Jahren genutzte Radweg wurde abgeschafft und dafür auf die Straße verlegt — mit der Konsequenz, dass nun geparkte Autos den Streifen für Radler tagtäglich versperren.

Fast schon akribisch führt Horst Weidemann Buch darüber, wo es in der Stadt gefährlich für Radfahrer ist. Seiner Meinung nach tue die Stadt viel zu wenig für die Sicherheit der Radler, viele Radwege seien zudem unsinnig. Beispiel: Königsallee/Ecke Graf-Adolf-Straße.

„Man muss einen Zickzackkurs fahren, wenn man auf dem Radweg bleiben will“, sagt der 59-Jährige. Ein Unding sei, dass an der Vagedesstraße das Schrägparken auf dem Radweg erlaubt sei. Rheinbahnbusse machten regelmäßig ihre Ruhepause auf dem Streifen an der Jülicher Straße.