Rappelvolle Innenstadt sorgt für Jubel beim Handel
Am dritten Adventswochenende war’s vorbei mit der Kaufhemmung. Über 350 Busse kamen mit Touristen.
Düsseldorf. „Nur gucken war gestern“, so überschrieb der Einzelhandelsverband seine Bilanz des dritten Adventssamstages in der City zufrieden. Für die Händler ist die Adventszeit bekanntlich nur dann schön, wenn die Leute in guter Kauflaune sind. Und in der Tat: Nach einem verhaltenen Start des Weihnachtsgeschäftes ging es jetzt richtig rund. Wer am Wochenende in der City unterwegs war, sah Massen von Menschen, die — bepackt mit Taschen und Tüten — von Laden zu Laden zogen.
Das galt sowohl für den Samstag als auch gestern für den verkaufsoffenen Sonntag ab 13 Uhr. Auf den umsatzstarken Einkaufsmeilen rund um Kö und Schadowstraße war die Grenze zwischen Shoppen und Nahkampf zeitweilig fließend. Von der ständigen Diskussion um den Euro ließen sich die Düsseldorfer und die vielen Besucher, hauptsächlich aus den Niederlanden, die Shopping-Laune nicht verderben.
Die erste Bilanz des Rheinischen Einzelhandelsverbandes bestätigt den Eindruck. „Die Leute haben endlich richtig eingekauft und nicht nur geguckt“, berichtet Sprecherin Anne Schauer. Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt und sonniges Wetter versetzten die Kunden offenbar in Kauflaune. „Je näher das Fest rückt, je mehr wird gekauft. Das ist ein Trend, der nun schon seit Jahren anhält“, berichtet Schauer.
Vor allem in den Buchhandlungen klingelten wieder einmal die Kassen, aber auch die Juweliere konnten sich über satte Umsätze freuen. Hochpreisiger Schmuck und teure Marken-Uhren wurden gekauft, zudem Perlen und Charms (Anhänger für Ketten) bekannter Labels.
Die Textil-Häuser, die zum Teil längst mit kräftigen Preisnachlässen locken, freuten sich ebenfalls über gute Umsätze: Besonders Winter-Accessoires wie Schals, Mützen, Handschuhe und dicke Socken gingen gut.
In den Spielwarenabteilungen wurden hauptsächlich Gesellschaftsspiele gekauft. Auch exklusive Parfüms und Kosmetik werden natürlich wieder reichlich unter dem Weihnachtsbaum liegen. Im Bereich der Unterhaltungselektronik waren besonders Tablet-PCs, Notebooks und Smartphones gefragt, zudem große Flachbildschirme für das Kino-Erlebnis zu Hause.
Über ein gutes Geschäft konnten sich auch Adrian (15) und David (14) freuen. Mit Trompete und Tenorhorn spielten sie stundenlang vor den Schadow-Arkaden Weihnachtslieder. „Wir haben schon mehr als 100 Euro eingenommen“, sagten die beiden strahlend.
Weniger erfolgreich waren die Riksha-Fahrer der grünen Flotte. „Manchmal stehen wir hier über eine Stunde“, stöhnte einer. Dabei ist die Fahrt vom Schadow-Platz in die Altstadt für sechs Euro kurzweilig — und am Steuer sitzt der Weihnachtsmann.