Raserstrecke Rheinalleetunnel
Polizei will mehr kontrollieren — stationäre Blitzer schließt die Stadt vorerst aber aus.
Düsseldorf. Das Ergebnis der Kontrolle im Rheinalleetunnel war deutlich: In gut drei Stunden erwischte die Polizei Ende der Woche 73 Fahrer, die mehr als 21 km/h zu schnell fuhren.
Der Spitzenreiter fuhr mit 119 Stundenkilometern sogar fast doppelt so schnell wie erlaubt (60 km/h zwischen 22 und 6 Uhr). „Wir waren über diese Verstöße erschrocken“, erklärt Polizeisprecher Jochen Schütt.
Zumal in den vergangenen zwölf Monaten im Bereich des Rheinalleetunnels, des Heerdter Dreiecks und der Brüsseler Straße 16 Menschen verletzt wurden. Erst am 17. März kam ein 65-Jähriger mit seinem Auto von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine Laterne. Er starb. „Geschwindigkeit ist der Killer Nummer eins“, sagt Jochen Schütt.
Deshalb hat die Polizei sich vorgenommen, mit verstärkten Tempokontrollen in Düsseldorf für Sicherheit zu sorgen. Die Überwachungsaktion in Heerdt war sogar angekündigt gewesen — dennoch waren sogar 20 Autofahrer mehr als 31 km/h zu schnell.
Das Ergebnis erinnert an die Diskussion, die es 2008 um den Rheinufertunnel gab: Nachdem eine Audi fast dreimal so schnell wie erlaubt durch die Röhre raste, entschieden Politik und Stadt, Starenkästen zu installieren. Ein Vorbild für den Rheinalleetunnel? „Zurzeit rechtfertigt die Unfalllage dort keine stationären Blitzer“, glaubt Ordnungsamtsleiter Michael Zimmermann.
Die 16 Verunglückten, auf welche die Polizei sich bezieht, verteilten sich auf Brüsseler Straße, Tunnel und Dreieck, wodurch keiner dieser Punkte für sich einen Unfallschwerpunkt darstellt. „Die Lage wird in der Unfallkommission aber weiter beobachtet“, kündigt Zimmermann an.
Im Rheinufertunnel sei die Entwicklung positiv, seit permanent überwacht wird. „Es wird deutlich angemessener gefahren, und es gab keine gravierenden Unfälle mehr“, so der Ordnungsamtsleiter. „Das Konzept hat sich bewährt.“ Rund um das Heerdter Dreieck setzt die Polizei vorerst auf verstärkte mobile Kontrollen — in Zukunft auch ohne vorherige Ankündigung.