boot Düsseldorf 2019 Im Rennboot-Simulator mit 70 Sachen übers Wasser flitzen

Düsseldorf · Auf der Messe „boot“ in Düsseldorf kann man seit Samstag wieder jede Menge Action erleben – virtuell in Halle 4 oder ganz handfest im Kanu in Halle 13.

 In Halle 4 ist der Rennbootsimulator des Deutschen Motoryachtverbandes eine besondere und neue Attraktion.

In Halle 4 ist der Rennbootsimulator des Deutschen Motoryachtverbandes eine besondere und neue Attraktion.

Foto: Julian Krebs

Normalerweise hat man nur selten die Gelegenheit, sich als Fahrer eines echten Rennbootes zu versuchen. Doch genau diese Gelegenheit ergab sich am Wochenende den Besuchern der Boot-Messe. Am Stand des deutschen Motoryachtverbands in Halle 4 konnte man erstmals in einem echten Rennboot der Klasse GT-15 Platz nehmen und sogar einen Parcours darin fahren. Zugegeben, das Boot befindet sich nicht im Wasser, sondern in Sicherheit auf einer hydraulischen Plattform, die das Boot in möglichst realitätsnahe Bewegungen versetzt. Vollendet wird die Illusion durch eine Virtual-Reality-Brille, die den Fahrer mitten auf einem See mit einer Rennstrecke mit gelben und roten Bojen platziert. Ein Simulator, der dem Fahrer das Gefühl geben soll, sich mit bis zu 70 Kilometern pro Stunde, das ist die Höchstgeschwindigkeit eines GT-15 Rennbootes, übers Wasser zu bewegen.

Mit dem neuen Rennboot-Simulator möchte der deutsche Spitzenverband für den motorisierten Wassersport einen großen Schritt in Richtung Zukunft gehen. „E-Sport hält zunehmend Einzug in das Freizeitverhalten, vor allem der jüngeren Generationen. Der digitale Rennbootsport ist daher eine natürliche Entwicklung“, sagt Gisbert König, Vizepräsident des DMYV. Vor allem solle die Technologie mehr Menschen den Wassersport zugänglich machen. „Der Rennboot-Simulator schafft die einzigartige Möglichkeit, den Spaß des Motorbootsports auch jenseits einer Rennstrecke auf dem Wasser zu erleben“, sagt König.

Möglich gemacht wird das durch eine Motion-Plattform, durch die das Boot alle Lenkbewegungen nachahmt, eine Windmaschine und eine VR-Brille, durch die man das Geschehen als Fahrer sehen und sogar hören kann.

Doch wie fühlt sich die Simulation an und kann sie die Realität widerspiegeln? Sobald man Platz genommen, sich mit Gaspedal und Lenkrad vertraut gemacht und die VR-Brille aufgesetzt hat, befindet man sich in der Simulation. Jede Bewegung des Kopfes, jede Bewegung des Lenkrads sind deutlich spürbar und sichtbar. Und tatsächlich, gibt man Gas oder möchte die Geschwindigkeit verringern, um jede Boje korrekt zu umfahren, neigt sich das gesamte Boot und man spürt deutlich, wie es sich auf dem Wasser verhält. Dabei gibt die Kombination aus den Bewegungen des Bootes und der Windmaschine einem zumindest für einige Momente das Gefühl, sich über die unruhige Oberfläche des Wassers zu bewegen.

Es mag noch einige Jahre dauern, bis ein Simulator die Realität so nachahmen kann, dass man den Unterschied nicht mehr merkt, doch nach einer Rennfahrt im Simulator dürfte man zumindest ein Gefühl dafür bekommen haben, welchen Spaß man damit haben kann. Und ob man etwas Talent dazu hat.

Ein anderer Wassersport, der sich zunehmender Beliebtheit erfreut, ist das Kanufahren. Über 90 Meter windet sich in Halle 13 ein künstlicher Flusslauf durch angedeutete Felsenschluchten. Egal ob im Kajak oder Canadier, hier kann man schnell einen realistischen Eindruck davon bekommen, wie sich eine echte Kanutour in der Natur anfühlt. Bereits ein paar Paddelschläge genügen, um die Faszination des Kanusports vzu spüren.

Wer gerne selbst einmal Kanufahren möchte, findet Einsteiger- und Schnupperkurse ab 35 Euro für Erwachsene und 24 Euro für Kinder bis 14 Jahren. Weitere Infos unter kanuschule-nrw.de