Düsseldorfer Norden Rheinland-Alpakas brauchen neue Wechselweide
Düsseldorf · 13 Alpakas leben in Kalkum und Lohausen. Nun wurde der Pachtvertrag für eine Weide in Düsseldorf gekündigt. Bis Ende des Jahres brauchen die Tiere eine Alternative.
Große Kulleraugen, flauschiges Fell und langer Hals: Alpakas sehen auf den ersten Blick aus wie eine Mischung aus Schaf und Reh. Ursprünglich stammen die wolligen Kamele aus den südamerikanischen Anden. Aber auch im Düsseldorfer Norden fühlen sich die Tiere pudelwohl. Michaela und Detlef Maluche halten seit 2011 Alpakas. Ihre 13 Tiere leben auf zwei Weiden in Kalkum und Lohausen.
Die Rheinland-Alpakas — neun Stuten und vier Wallache — sind zwischen 1 ¾ und 12 Jahren alt. „Im kommenden Jahr sollte es wieder Nachwuchs für die Alpaka-Herde geben“, erzählt Detlef Maluche. „Aber daraus wird nun erst einmal nichts.“ Zum Ende des Jahres wurde den Züchtern der Pachtvertrag für die Wiese in Lohausen gekündigt. Der Eigentümer möchte das Grundstück künftig Privat nutzen. Damit die wolligen Kamele nicht auf der Straße landen, benötigen sie nun dringend eine neue Wechselweide. Denn die Alpakas müssen regelmäßig ihre Weidefläche wechseln, damit die Rasenfläche nachwachsen kann. Eine einzelne Weide reicht nicht für die Alpaka-Zucht aus.
Detlef und Michaela Maluche bieten auch „Alpaka-Erlebnisse“ an. Interessierte Besucher können mit den Tieren spazieren gehen und von den Maluches mehr über die flauschigen Freunde erfahren. Das Interesse ist groß. Die Warteliste ist lang. Bis August sind alle Spaziergänge und Besuche ausgebucht. Das war nicht immer so. „Vor ein paar Jahren war vom Alpaka-Hype noch nichts zu spüren“, erinnert sich Michaela Maluche. In den letzten Jahren hat sich das geändert. „Als wir 2013 mit den Alpaka-Spaziergängen angefangen haben waren oft nur zwei Besucher dabei.“ Mittlerweile bieten die Maluches bis zu acht Spaziergänge im Monat an. Alle auf Wochen hin ausgebucht.
Aus der Wolle der Alpakas werden Decken und Kissen hergestellt
Das Interesse geht sogar bis ins Showgeschäft. Alpaka-Wallach Valerio hat sogar schon in einem Film mitgespielt. In der TV-Produktion „Sechs Richtige und ich“ bei Sat 1 spielte Valerio ein — genau — Alpaka. Aber das ist eher die Ausnahme. Die Rheinland-Alpakas arbeiten hauptberuflich in der Wollindustrie. Ein Tier gibt 1200 bis 3000 Gramm Wolle. In der kommenden Woche ist es wieder soweit, dann wird geschoren. Aus der Wolle machen die Maluches Decken und Kissen, die sie im Shop verkaufen. Auf Wunsch auch vom Lieblings-Alpaka.
Jetzt suchen die Maluches eine neue Weide. Idealerweise im Düsseldorfer Norden. 3000 qm brauchen die Tiere und einen kleine Unterstand. Den können die Maluches aber auch selber bauen. Das Grundstück sollte idealerweise bereits eingezäunt sein, keine Ziersträucher haben und über einen Wasseranschluss verfügen. Die Weide sollte auch nicht direkt an Spazierwegen liegen. Damit die Tiere nicht gefüttert werden. Alpakas ernähren sich ausschließlich von Heu und Gras. Alles andere schlägt den Andenbewohnern schnell auf den Magen. Mit anderen Tieren — außer Lamas — können die Alpakas sich leider keine Weide teilen. Wenn die Grünflächen voneinander abgetrennt sind können sie aber auch in Nachbarschaft mit zum Beispiel Schafen leben. Alpakas sind angenehme Nachbarn. „Das sind sehr ruhige Tiere, sie haben keinen Eigengeruch, auch nicht wenn sie nass sind“, erklärt Michaela Maluche. Die Rheinland-Alpakas sind an einer langfristigen Lösung interessiert. Ein Kauf käme für die Maluches auch in Frage. www.rheinland-alpakas.de