Schützen Saison der Schützenfeste in Düsseldorf beginnt
Düsseldorf · Auftakt in Vennhausen „in Zivil“ und mit Rock und Pop. Das findet die Düsseldorfer Schützenchefin Britta Damm gut.
Der Termin ist gesetzt: Am Wochenende um den 1. Mai, mal kurz vorher, in diesem Jahr danach, beginnt in Düsseldorf die Saison des Sommerbrauchtums. Und damit die Zeit der Schützenfeste. Gesetzt ist auch seit Jahrzehnten, wer den Autakt macht. Das ist der St. Hubertus-St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf-Vennhausen.
Und der legt am Freitag, 3. Mai, mit einer Rock- und Pop-Party im Festzelt an der Höherhofstraße los. Im dritten Jahr ein lockerer Auftakt mit einer Party und „in Zivil“, wie es im Progamm heißt. „Wir wollten mehr für die Jugend tun und für die Kontakte im Stadtteil“, sagt Schützenchef Herbert Koch. Er sagt: „Das Brauchtum über vier Tage lang hat sich überlebt.“ Im Zelt treten die Bands „Blue Sky“ und „Mr. Wally“ auf, mit Mitgliedern aus dem Stadtteil und Bezug zu Vennhausen. Der Einlass ist ab 18 Uhr, der Eintritt kostet 7,50 Euro.
Den Trend, neue Gäste auf den Veranstaltungen der Schützenvereine anzusprechen, begrüßt auch Britta Damm. Die 55-Jährige ist die Düsseldorfer Schützenchefin, sie ist die erste Vorsitzende der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine (IGDS), dem Dachverband von 48 Vereinen und rund 15 000 Mitgliedern.Damm: „Es ist wichtig, dass sich die Vereine öffnen. Sie bringen Leben in die Stadtteile.“
Die Interessengemeinschaft ist im Austausch beispielsweise mit der Stadt oder mit Schaustellern und unterstützt die Vereine. Nach den Klagen mancher Vereine, dass ihre Kirmesplätze oft leer bleiben oder Schausteller kurzfristig abspringen, gab es Überlegungen, ob sich Schützenvereine zusammenschließen. Doch das wird laut Britta Damm in dieser Saison noch nicht passieren. „Es laufen Gespräche, aber das braucht einen langen Vorlauf.“ Denn die Vereine hängen an ihren festen Terminen und Standorten. Damm sagt auch: „Jeder will ja seine Identität behalten.“
Das Thema Pferde im Brauchtum ist für Reitsportlerin Damm ein großes. Sie fragt sich, warum die IGDS bislang nicht an einem Runden Tisch „Pferde im Brauchtum“ teilnehmen konnte. Das Kreisveterinäramt habe mal angefragt, sich aber nicht mehr gemeldet. So gibt es für die Saison keine Neuerungen. „Es läuft wie bisher, die Vereine versuchen sich immer noch besser darauf vorzubereiten, so mit mehr Übungsstunden.“ Pferde und Kutschen seien für sie „fester Bestandteil“ eines Schützenumzuges. Auch beim Thema Sicherheit, Fluchtwege, Lärmschutz oder Hygiene sei es klar, dass Regeln eingehalten werden müssen. „Aber wir sind im Austausch mit dem Büro des Oberbürgermeisters und auch mit dem Innen- und mit dem Heimatministerium, damit es den Vereinen nicht immer schwerer gemacht wird.“
Zurück nach Vennhausen: Hier gibt es am Samstag laut Schutzenchef Herbert Koch eine weitere Neuerung mit dem Jungschützenabend, der am Samstag (19.15 Uhr) stattfinden wird. Zuvor treffen sich die 79 Mitglieder des Vereins samt Nachbarn und Gästen ab 14 Uhr am Schützenhaus. Sonntag beginnt ab 11 Uhr das Biwak auf dem Freiheitplatz, Vennhauser Allee. Ab 15.10 Uhr treten die Schützen zum Umzug an der Vennhauser Allee an.
Unterstützung bekommt Vennhausen dann von den befreundeten Schützen aus den Stadttteilen Gerresheim, Unterbach, Wersten, Eller, Flingern und Oberbilk. Herbert Koch bedauert, dass die Baustelle an der Gubener Straße vor der Kirche bei der Parade dann immer noch nicht fertig ist. Insgesamt ist der 63-Jährige seit 44 Jahren Mitglied und seit sechs Jahren „sehr gerne Vositzender“ des Vereins. Koch: „Das ist eine leichte Aufgabe, wir fühlen uns als große Familie.“