Rocker soll Cyber-Räuber sein
Zwei Niederländer sollen an dem 39-Millionen-Coup beteiligt gewesen sein. Mutmaßlicher Drahtzieher sitzt in Haft.
Düsseldorf. Es war der bis jetzt größte Cyber-Bankraub der Welt. In der Nacht vom 19. auf den 20. Februar vergangenen Jahres schwärmten Hunderte Klein-Kriminelle in 24 Ländern quer über den Erdball aus, um insgesamt 39 Millionen Euro von dem Konto einer Bank in Oman abzuheben. Das war vorher gehackt worden und zahlte ohne Limit Geld aus.
Zwei der mutmaßlichen Cyber-Räuber müssen sich seit Dienstag vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Als Team soll das Duo in der Landeshauptstadt und in Essen unterwegs gewesen sein, um mit gefälschten Geldkarten an Bankautomaten zuzuschlagen. Wie viele Fälle den beiden tatsächlich zugeordnet werden können, ist allerdings noch unklar.
Einer der Angeklagten soll Mitglied der berüchtigten Rocker-Gruppe „Satudarah“ sein. Der 33-Jährige war schon in den Niederlanden inhaftiert. Ihm wurde „Störung der Totenruhe“ vorgeworfen, weil er einem anderen Rocker geholfen haben soll, eine Leiche zu beseitigen. Ebenso wie sein 52-jähriger Mitangeklagter wurde er über eine Öffentlichkeitsfahndung identifiziert. Beide waren auf den Fotos von Überwachungskameras in den Banken deutlich zu erkennen.
Zum Prozessauftakt machten die Niederländer keine Aussagen. Der 52-Jährige ließ durch seinen Anwalt ankündigen, dass er Angaben machen will. Am 22. September wird der Prozess fortgesetzt.
Drahtzieher des Cyber-Coups soll ein 32-jähriger Türke sein. Wie erst vor einigen Tagen bekannt wurde, war er schon im Dezember vergangenen Jahres verhaftet worden.