Düsseldorf-Pempelfort Rotes Haus ist Zuflucht für Familien in Notsituationen
Der Freundeskreis lud Familien und Kinder zum Budenfest ein. Der Erlös kommt dem Kinderhilfszentrum zu Gute.
Düsseldorf. Bereits seit 1972 organisiert der Freundeskreis des Kinderhilfezentrums das Budenfest — immer am dritten Samstag im September. Helga Welland, die erste Vorsitzende des Freundeskreises, ist schon seit dem ersten Mal vor 43 Jahren dabei. Damals seien es nur vier Buden gewesen, sagt sie. Inzwischen ist das Fest ein Muss für die Familien und Kinder in der Umgebung. Jedes Jahr zählen die Organisatoren etwa 4000 Gäste.
Der Erlös geht an den Freundeskreis des Kinderhilfezentrums. Der unterstützt damit die Einrichtung. Die ging 1971 in städtische Hände. Vorher war dort das Waisenhaus des Anna-Klosters.
Seit der Übernahme durch die Stadt ist das Kinderhilfezentrum eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen. Sie ist die einzige Düsseldorfer Einrichtung mit Aufnahmepflicht. Kinder und Jugendliche finden dort Hilfe, wenn sie aus verschiedenen Gründen nicht zu Hause bleiben oder ihre Eltern sich nicht richtig um sie kümmern können.
Dafür gibt es im Kinderhilfezentrum verschiedene Möglichkeiten. Zum einen gibt es eine ambulante Beratung und Betreuung, an die sich Kinder und deren Eltern in schwierigen Lebenslagen wenden können. Zudem gibt es dort auch Wohngruppen, in denen Kinder auch über Nacht oder für längere Zeit untergebracht werden können. Im so genannten „Roten Haus“ bietet das Kinderhilfezentrum außerdem stationäre Betreuung für Eltern und Kinder gemeinsam an.
Dort arbeiten die Familien mit Betreuern, wenn es ihnen nicht gelingt, bestimmte Probleme aus eigener Kraft zu lösen — oder, wenn sie mit ihrer Lebenssituation übermäßig stark gefordert sind. Dabei geht es oftmals um Alltagssituationen. „Bei der Beratung im roten Haus geht es oft darum, das Problem, das diese Familien haben, an der Wurzel zu packen“, sagt Welland.
Der Freundeskreis unterstützt das Kinderhilfezentrum bei seinen Aufgaben. Vor allem finanziell. Dabei geht es zum Beispiel um die Unterhaltung der zusätzlichen Einrichtungen — etwa das Ferienhaus auf dem Lande oder der Anna-Spielplatz.
Zusätzlich zum Freundeskreis wurde 2011 eine Stiftung gegründet, die auf lange Sicht den Freundeskreis ersetzen soll. „Eine Stiftung gibt unseren Spendern mehr Sicherheit“, sagt Welland. Auch wenn das Geld schon im Freundeskreis immer gut aufgehoben war, schaffe eine Stiftung auf gesetzlicher Ebene einen sicheren Rahmen.
Auf dem alljährlichen Budenfest treffen sich dann Mitarbeiter, ehemalige Bewohner und Familien aus der Nachbarschaft. Dort gibt es dann Kinderschminken, Bratwurst, Kuchen und allerlei Spiel und Spaß.