Gericht Rutsche vom Sportplatz geklaut – ein Missverständnis?

Düsseldorf · Angeklagter wollte angeblich nur beim Aufräumen helfen. Das Spielgerät steht inzwischen in Polen.

Vor Gericht erklärte der Angeklagte, dass er die Rutsche gar nicht stehlen wollte. Das Spielgerät steht inzwischen in Polen.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Mächtig gebeutelt ist der ESV Blau-Weiss. Immer wieder gab es Vandalismus auf dem Vereinsgelände am Flinger Broich. Sogar das Vereinsheim wurde demoliert und alle Metallteile wurden gestohlen. Im März war dann auch die Rutsche des Spielplatzes morgens verschwunden. Allerdings hatten zwei junge Fußballer einen verdächtigen roten Transporter beobachtet und das Nummernschild notiert. Das führte zu einem 37 Jahre alten Polen, der sich am Dienstag wegen schweren Diebstahls vor dem Amtsgericht verantworten musste.

Unstrittig ist., dass der Angeklagte am 27. März zunächst die Leiter der 1500 Euro teuren Rutsche abgesägt hat. Zwei Tage später kehrte er frühmorgens mit seiner 15-Jährigen Tochter zurück, lud den Rest des Spielgerätes in den Transporter und verschwand. Der Richterin erklärte der 37-Jährige, er habe nur beim Aufräumen helfen wollen. Ein Bekannter habe ihm erzählt, vor dem Gelände sei ein Schild der Deutschen Bahn gewesen. Darauf habe gestanden, dass die Fläche einen neuen Besitzer habe und man alle Sachen von dort mitnehmen könne. Weil er nicht gut Deutsch spreche, habe der Angeklagte niemanden gefragt, ob das in Ordnung sei. Die Rutsche habe er für seinen Sohn mitgenommen: „Die war aber zu lang für meinen Garten.“ Inzwischen steht sie bei Bekannten in Polen.

Der Geschäftsführer des Sportvereins widersprach energisch. Außerdem stehe vor dem Vereinsgelände ein großes Schild „Betreten verboten“.  Vor einem Urteil will die Richterin aber noch den Trainer der Fußballmannschaft hören.