Schadowstraße: Mehrheit will Fußgängerzone
Die IHK befragte rund 2500 Kunden und 350 Unternehmen in der Innenstadt.
Düsseldorf. Noch ist die Schadowstraße eine große Baustelle. Doch wenn die Züge der Rheinbahn ab 2015 unterirdisch fahren, soll die Straße nach dem Wunsch von Kunden und Kaufleuten zu einer Fußgängerzone umfunktioniert werden. 76 Prozent der Passanten und 66 Prozent der Unternehmen sprechen sich dafür aus. Das hat eine Passanten- und Geschäftsbefragung ergeben, die die IHK im September in der Schadowstraße, auf der Königsallee und in der Altstadt durchgeführt hat. Rund 2500 Passanten und 350 ansässige Einzelhändler sind dabei interviewt worden.
„Die Umfrage sollte möglichst repräsentativ sein, deswegen haben wir diese große Zahl an Passanten befragt“, sagt Ulrich Biedendorf, Leiter der Abteilung Handel bei der IHK. Bei der Frage, bis wo die Fußgängerzone in Richtung Osten reichen sollte, sprachen sich je 59 Prozent der Kunden und Kaufleute für die Variante bis zur Tonhallenstraße bzw. Jacobistraße aus. 35 Prozent der Kunden und 39 Prozent der Händler wollen dagegen eine Fußgängerzone bis zur Oststraße.
Ebenfalls Teil der Umfrage war eine mögliche Umgestaltung der Straße. Bemerkenswert dabei ist, wie einig sich Kunden und Kaufleute bei den Wünschen nach Gastronomie, Fahrradstellplätzen, Sitzmöglichkeiten und Begrünung sind. Allein bei der Frage zum Parkplatzangebot gehen die Meinungen auseinander. Während die Händler Parkmöglichkeiten für sehr wichtig halten, empfinden die Kunden diesen Punkt als weniger wichtig. „Das hängt möglicherweise mit einem anderen Ergebnis zusammen“, erklärt Biedendorf. „Während der Großteil der Kunden mit dem ÖPNV oder zu Fuß in die Straße kommt, gehen viele Kaufleute davon aus, dass diese mit dem Auto kommen“, erklärt IHK-Referent Sven Schulte.
Inzwischen sind die Ergebnisse auch der Stadt vorgestellt worden. CDU-Fraktionschef Friedrich Conzen will sich aber noch nicht festlegen. „Nächste Woche fällt der Startschuss für die Workshops. Die Ergebnisse sollten wir abwarten.“ Hintergrund: Die Stadt stellt bei einer Ausstellung im Schauspielhaus verschiedene Varianten zur Diskussion (siehe Info-Kasten). Das Ergebnis der Umfrage sei aber ein wichtiger Anhaltspunkt. Auch OB Dirk Elbers hat sich noch nicht festgelegt. Er verspricht: „An den Planungen möchte ich alle einbinden, die an diesem Vorhaben interessiert sind.“
Biedendorf ist indes zuversichtlich, was den Ausgang des Werkstattverfahrens angeht. „Nach dieser Umfrage habe ich ein gutes Gefühl, dass aus der Schadowstraße eine Fußgängerzone wird.“ Bei FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus hat ein Umdenken schon eingesetzt: „Wir hätten uns auch etwas anderes vorstellen können, aber wenn eine Mehrheit die Fußgängerzone will, machen wir das.“ Wichtig sei aber, dass die Straße auch jenseits der Geschäftszeiten belebt sei.