Düsseldorf-Flingern Schickes Wohnen ersetzt Hinterhof-Szene

Projekt an der Ackerstraße ist genehmigt, bald entstehen teure Wohnungen.

Düsseldorf. Schicke und teure Wohnungen mitten im In-Viertel Ackerstraße: Die Bezirksvertretung 2 hat nun grünes Licht für die Baupläne im Hinterhof der Nummer 144 gegeben. Das Projekt zeigt anschaulich, wie die so genannte Gentrifizierung funktioniert.

35 Eigentumswohnungen sollen an der Stelle entstehen, wo es bislang einen Mix aus Vereinen, Gewerbe, Gastronomie und Kultur gegeben hat. Kneipen wie die „Trinkhalle“, Off-Theater wie das „Flin“ sind es, welche dazu beigetragen haben, die Gegend um die Ackerstraße zum In-Viertel zu machen. Dieses marktträchtige Image zieht nun Investoren an, die entdeckt haben, dass aus dem Grundstück mehr Rendite zu holen ist.

Im Schnitt 4500 Euro müssen die künftigen Eigentümer für den Quadratmeter hinlegen, bei den teuersten Wohnungen gar mehr als 5000 Euro. Es entstehen zum Teil Geschosswohnungen, zum Teil kleine Stadthäuser mit Vorgarten. Mehr als die Hälfte sind laut Investor bereits mit Anzahlung reserviert.

Wie berichtet hat das Theater Flin eine neue Bleibe in Ludenberg gefunden und dort sein Programm wieder aufgenommen. Die Frauenberatungsstelle ist noch nicht ganz so weit, wird in absehbarer Zeit nach Friedrichstadt ziehen. Für die Retro-Bar „Trinkhalle“ war dagegen mit dem Abschied aus der Ackerstraße Schluss.

Zum Projekt gehört auch die Bebauung zur Straße hin. Dort gibt es bereits jetzt Wohnungen, der Plan sieht aber einen weitreichenden Umbau vor. Die bisherigen Mieter werden sich dem Vernehmen nach die künftigen Preise nicht mehr leisten können. Wie auch bei den Hofmietern war der Investor aber auch bei der Suche nach einer neuen Bleibe behilflich.

Der Zeitplan: Möglichst bald sollen in der Ackerstraße die ersten Bagger rollen, die Fertigstellung ist für Ende nächsten Jahres anvisiert.