Marie-Curie-Gymnasium & Aquazoo Schildkröten ziehen in Schule ein

Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums pflegen Tiere, jetzt auch mit dem Aquazoo. Ein neues Gehege kam dazu.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Fauchende Schaben, zirpende Grillen und unter Blättern versteckte Stabheuschrecken gehören am Marie-Curie-Gymnasium zum wöchentlichen Programm. Zumindest für Julia, Hanna, Marit und Timon. Die Schüler aus der 7c kümmern sich seit zwei Jahren um die Tiere in den Terrarien hinter dem Biologieraum, geben ihnen frisches Gemüse und Salat. Jetzt kommt noch ein neu eröffnetes Außengelände für griechische Schildkröten dazu. Die Schule hat mit der Einweihung eine Kooperation mit dem Aquazoo abgeschlossen.

Die Lehrerinnen Daniela Wojtkiewicz und Michaela Seibert haben die Zusammenarbeit mit dem Aquazoo entwickelt. Die Mitarbeiter halfen mit ihrem Wissen bei der Gestaltung des Geheges. Gebaut haben es die Schüler, gemeinsam mit Auszubildenden der Gartenbau-Firma Terra Flor. „Es geht mir darum, dass die Jugendlichen sich intensiv mit den Tieren befassen, sie beobachten, Geschichten darüber schreiben, Kunst-Projekte gestalten“, sagt Wojtkiewicz.

Das Schildkröten-Gehege sei ein weiterer, wichtiger Bestandteil. Die Tiere sind nun aus einem Terrarium nach draußen gezogen. Die Anlage ist abwechslungsreicher für die Tiere: Dort wachsen verschiedene derzeit bunt blühende Pflanzen, in einer Ecke ist ein kleiner Hügel aus flachen Steinen, in einer anderen ein eingefasster Mini-Teich, im anderen Eck liegt ein ausgehöhltes Stück Holz. Um sich das zu überlegen und aufzubauen, haben die Schüler intensiv ihre Unterrichts-Pausen genutzt, wenn möglich teils auch Unterrichtsstunden. „Es ist schön geworden“, sagt Julia stolz.

Man merkt den engagierten Teenagern ihr Wissen an. Sie können die teils langen Namen der Tiere auswendig, erzählen genau, was sie wann fressen — und wer sich mit wem gar nicht gut verträgt. „Einmal in der Woche kümmern wir uns in der Pause darum, dass es den Insekten und Reptilien gut geht. Wir füttern sie und machen auch sonst alles, was so ansteht“, erklären sie. Im Biosaal hängen Aufgabenlisten an den Schränken, die sie abhaken können, Salat und Gemüse stehen bereit, im Kühlschrank liegt frisches Obst.

Die Tiere selbst lassen die Schüler teils auf ihren Händen krabbeln, ganz ohne Scheu. Echsen und Schildkröten werden gestreichelt, Stabheuschrecken sitzen auf den Armen. Auch einige der Terrarien haben die Jugendlichen schon selbst geplant und später gestaltet, ausführliche Projektarbeiten dazu verfasst.

Von so viel Engagement ist Jochen Reiter, Direktor des Aquazoos, ganz begeistert. „Es ist unglaublich, was bei den Schülern an Wissen da ist und wie gut organisiert die Tierhaltung abläuft“, sagt er. Künftig wollen Schule und Aquazoo sich austauschen. „Mitarbeiter werden mit ihren Tieren in den Unterricht kommen oder auch zu einem Tag der offenen Tür“, sagt Reiter. Umgekehrt können die Schüler im Aquazoo ihre Arbeit vorstellen. Themen wie ethische Fragen zur Tierhaltung und der Artenschutz sollen dabei eine Rolle spielen. Auch soll es weiterhin Unterstützung für das Insektarium geben. „Der Aquazoo hat in der Vergangenheit schon Tiere gespendet. Das werden wir weiterhin tun und bei allem, was die Pflege ansteht, beratend zur Seite stehen“, sagt Reiter.

Das nächste Projekt steht bereits an: Draußen kommt noch ein weiteres Gehege dazu, diesmal für die Echsen, die sogenannten Bartagamen, die bislang noch in Terrarien leben. Es soll wieder als gemeinsame Arbeit mit den Schülern entwickelt und aufgebaut werden.