Otter Nemos Rückkehr in den Düsseldorfer Aquazoo
Kurz vor Eröffnung sind der Otter und sein Herrchen zu Besuch in den umgebauten Räumen.
Düsseldorf. Im Aquazoo geht es kurz vor der Neueröffnung noch ziemlich wuselig zu — und das nicht nur in den Becken. An vielen Ecken stehen Farbeimer und Leitern, Mitarbeiter legen noch einmal Hand an, das ein oder andere kleinere Becken ist noch trocken. Und mittendrin — alte Bekannte. Nemo und sein Herrchen, der ehemalige Aquazoo-Direktor Wolfgang Gettmann sind zu Besuch, um den sanierten Zoo kurz vor der Eröffnung noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen.
In seinem renovierten „Wohnzimmer“ fühlt sich Otter Nemo, der nach Aussage von Gettmann mit seinen zwölf Jahren schon eine Art Methusalem unter den Ottern ist, direkt wieder wohl. Für ihn ist es der erste Besuch, seit der Aquazoo für die Renovierung geschlossen wurde. Ganz auf sein Frühstück konzentriert kippt er erst einmal die Fischschale auf den Holzboden und sucht nach den besten Stücken. Der aktuelle Direktor Jochen Reiter ist schnell mit einem Putzlappen zur Stelle — wenn einer hier Unordnung machen darf, dann ist es wohl Nemo.
„Er erkennt einiges wieder und weiß wohl auch noch, dass Fische hinter Glas für ihn unerreichbar sind“, sagt Gettmann. Ins Tropenhaus — den Ort, wo Nemo vor zwölf Jahren geboren wurde — traut er sich nicht so recht hinein. „Das war schon früher so“, sagt der ehemalige Aquazoo-Direktor.
Der 67-Jährige ist begeistert vom neu gestalteten Aquazoo. „Es sind viele neue Details dazugekommen“, sagt er. Dass das Gebäude dringend sanierungsbedürftig, einfach verbraucht war, habe sich schon zu seiner Zeit bemerkbar gemacht.
Auch Reiter ist mit dem Umbau zufrieden — auch wenn die Fertigstellung wohl eine Punktlandung wird. „Der Landbereich ist so gut wie fertig, im Süßwasserbereich müssen noch ein paar Bewohner einziehen“, sagt er. Auch dicht seien die Aquarien nun alle. Hier und da seien noch Fachhandwerker beschäftigt, es werden letzte Schildchen und Beschriftungen angebracht. Außerdem ist die Putzkolonne unterwegs, die den Zoo für die Eröffnung auf Vordermann bringen soll.
Ein paar davon sieht man im Pinguingehege: Zwei Taucher nähern sich mit Schwämmen und Schrubbern den Felsen, während die Bewohner sich unbeeindruckt ausruhen. Bei den Schildkröten werden noch Pflanzen gesetzt — die Tiere lassen sich dadurch bei ihrem Salatfrühstück nicht stören.
„Es macht Freude, den Aquazoo wieder zu besuchen“, sagt Gettmann. Ihm haben es besonders die Papageientaucher am Eingang angetan. „Das sind faszinierende Tiere.“ Es schmerzt ihn kaum, dass er bei der Neueröffnung nicht mehr Teil des Aquazoo-Teams ist. „Ich habe mittlerweile meine eigenen Aufgaben. Als Biologe bin ich noch lange nicht im Ruhestand“, sagt er. Trotzdem hat er schon das nächste Projekt für das Museum im Auge: Die Erweiterung — damit auch Nemos Artgenossen wieder ein Plätzchen in Düsseldorf finden.