Düsseldorf Schillerplatz: Warten auf den zweiten Teil des Umbaus
Der neue Spielplatz ist inzwischen beliebt, obwohl Mängel bleiben. Wann Teil II der Platzsanierung erfolgt, ist offen.
Düsseldorf. Laut dem Deutschen Kinderhilfswerk sind die öffentlichen Spielplätze der Republik in einem schlechten Zustand: Oft rosten veraltete Spielgeräte vor sich hin, das Holz ist morsch, Sandkästen werden von Unkraut überwuchert, heißt es. Das ist in Düsseldorf anders, zumindest auf den meisten Spielplätzen.
Vor zwölf Jahren wurde hier der „Masterplan Kinderspielplätze“ (siehe Kasten) aufgelegt, in dessen Rahmen die Stadt mehr als elf Millionen Euro investiert hat, wodurch fast 120 Spielplätze saniert oder neu gebaut werden konnten. Ein „Leuchtturm-Projekt“ ist da sicher der Schillerplatz in Düsseltal, der vor einem Jahr im großen Stil erneuert wurde.
Bei der Umgestaltung des Spielplatzes wurden auch Landschaftsarchitekten hinzugezogen, das Ergebnis sah schick aus, hatte aber auch eine vergleichsweise hohen Preis: 210 000 Euro. Und: Zunächst war der „neue Schillerplatz“ keineswegs begeistert aufgenommen worden, so mancher stellte die kritische Frage, ob die ganzen bunten Holzgeräte wirklich im Sinne der Kinder vor Ort sind.
Mittlerweile ist die Kritik weitgehend verstummt. „Ich spiele gerne hier, vor allem Fußball auf dem Rasen. Aber vorher gab es mehr Ecken zum Verstecken und es gab Tischtennisplatten“, sagt zum Beispiel Ferdinand (8). „Als Eltern sind wir froh, dass ein paar Gebüsche gerodet wurden und wir die Kinder jetzt besser im Blick haben“, erwidert Yvonne Gratz. Einig sind sich Klein und Groß, dass eine Toilette auf dem großen Platz dringend erforderlich wäre. Insgesamt freilich wird der neue Spielplatz gut angenommen, bei schönem Wetter tummeln sich die Kinder an den bunten Holzgeräten, auf dem Rasen oder im Sandkasten.
Dass die Stadt die Düsseltaler Anwohner vorher nicht eingebunden und gefragt hätte, kann auch niemand behaupten. Gartenamtsleiterin Doris Törkel persönlich kam zu zwei Bürgerdialog-Veranstaltungen zum Umbau des Schillerplatzes in die Paulusschule. Und tatsächlich wurden bei der Gestaltung des Platzes dann auch viele Wünsche der Bürger aufgegriffen und umgesetzt. Allerdings beklagten damals auch einige Eltern, dass die Anhörungen abends stattfanden und sie deshalb nicht teilnehmen konnten.
Annelies Böcker, langjährige CDU-Ratsfrau, Anwohnerin und Vize-Bezirksvorsteherin, ist mit dem neuen Spielplatz auf dem Schillerplatz zufrieden: „Vorher wurde öfter über den Mangel an Spielgeräten geklagt, das ist jetzt vorbei.“
Sie räumt aber ein, dass zu viele Geräte auch kontraproduktiv sein könnten, „zumal der Schillerplatz nicht nur ein Spiel-, sondern ein Platz für alle Generationen ist, „ein kleiner Park“. Annelies Böckers größte Sorge gilt den nicht tot zu kriegenden Überlegungen, unter dem Schillerplatz eine Parkgarage fürs Viertel zu bauen: „Ein völlig überflüssiger Wahnsinn wäre das, eine nicht wiedergutzumachende Bausünde.“
2013/14 hatte die Stadt von Anfang geplant, den Schillerplatz in zwei Etappen zu erneuern. Neben dem Spielplatz soll dies auch für die Grundstruktur des Platzes mit Wegen und Beeten gelten. Wann diese Arbeiten begonnen werden, steht noch nicht fest.