Düsseldorf Schloss Benrath ist ein Sanierungsfall

Der Bund beteiligt sich mit 20 Millionen Euro an den nötigen Arbeiten, auch die Stadt muss einen Anteil schultern.

Foto: Dieter Alsleben

Düsseldorf. Schloss Benrath ist beliebt. Aber hinter den denkmalgeschützten Mauern ist es marode. Die Schäden betreffen die Keller (Feuchtigkeit), die Terrassen sowie die Klima- und Lüftungsanlage und auch den Brandschutz im Hauptgebäude, aber auch in den Nebengebäuden der weitläufigen Anlage, im Ostflügel und in der Orangerie. Die Stiftung Schloss und Park Benrath stellte daher einen Antrag auf Bundesmittel aus dem Sonderprogramm für den Denkmalschutz. Jetzt kam die erlösende Nachricht: Der Bund beteiligt sich mit 20 Millionen Euro an der Sanierung.

Oberbürgermeister Thomas Geisel reagierte am Telefon geradezu erleichtert: „Das ist eine wunderbare Nachricht. Wir bedanken uns sehr beim Bund. Wir werden nun intern haushaltstechnische und rechtliche Voraussetzungen schaffen.“ Das wird für den OB allerdings ein abermaliger Kraftakt sein, hat die Stadt doch schon eine ganze Reihe anderer kostspieliger Bauprojekte auf der Agenda — wie das Schauspielhaus, das Allwetterbad und die Schulen.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Andreas Rimkus hatte sich sehr für Schloss Benrath eingesetzt, um Bundesgelder locker zu machen. Er erklärt: „Es gibt ein Sonderprogramm beim Bund für Denkmäler von nationaler Bedeutung. Schloss Benrath ist so ein Denkmal. Wir müssen alles tun, damit es erhalten bleibt. Durch die zugesagten Gelder können Schäden an den verschiedenen Gebäuden in Angriff genommen werden.“

Schnell geht es mit der Sanierung allerdings nicht. Nach Auskunft von Kulturdezernent Hans-Georg Lohe ist das Förderprogramm des Bundes auf viele Jahre verteilt. Es wird, so Lohe, eine Co-Finanzierung durch die Stadt geben. In der mittelfristigen Finanzplanung halte die Stadt auch ihrerseits Gelder für die Sanierung bereit. Das heißt konkret, so Lohe: „Im Kulturetat 2016 sind 750 000 Euro für die Sanierung bereitgestellt, für 2017 sind es weitere 800 00 Euro. Und ab 2019 sind in der mittelfristigen Finanzplanung sogar jährlich eine Million Euro eingeplant. So eine Maßnahme kann man nur über viele Jahre stemmen.“

Für die Dauer der Arbeiten muss das Schloss nicht wie das Schauspielhaus für die Öffentlichkeit geschlossen werden. Die Sanierung wird bei vollem Betrieb durchgeführt. Man werde, so Lohe, über die seitlichen Treppen in den Keller gelangen und den feuchten Boden mitsamt dem Eingang sanieren. Die Terrassen werden von außen wieder hergestellt, ebenso die Fensterläden.