Gerichtsprozess Freundin in Japan den Schmuck gestohlen?

Düsseldorf · Liebesaffäre mit einem Düsseldorfer Koch endet vor Gericht. Es geht um eine Million Euro.

Der Angeklagte mit seinem Anwalt Johannes Kagerer.

Foto: Dieter Sieckmeyer

In einen Düsseldorfer Koch hatte sich eine wohlhabende Japanerin verliebt. Doch die Beziehung endete tragisch. Der 40-Jährige soll ihr in Tokio Schmuck im Wert von einer Million Euro gestohlen und sich dann wieder in die Heimat abgesetzt haben. Seit gestern muss sich der Mann mit amerikanischem Pass dafür vor dem Amtsgericht verantworten.

Vor fünf Jahren hatte sich das Paar zunächst über das Internet kennen gelernt. Da die 46-jährige Japanerin Beziehungen zu Düsseldorf hat, traf man sich hier. Dann lud sie den Koch auch in ihre Heimat ein. Dort soll der Angeklagte dann den wertvollen Schmuck eingesteckt haben und wieder nach Düsseldorf geflogen sein. Die Japanerin erstattete Strafanzeige gegen ihn.

Angeklagter soll den Schmuck
für 30 000 Euro verkauft haben

Der Angeklagte bestreitet nicht, dass er den Schmuck bekommen hat. Er habe ihn aber nicht gestohlen. Es habe sich vielmehr um Geschenke der 46-Jährigen an ihren Geliebten gehandelt. Die Schmuckstücke sollen auch weniger wert gewesen sein. Der 40-Jährige hatte sie angeblich für nur 30 000 Euro verkauft, als er wieder in Düsseldorf war.

Verhandelt wurde gestern nicht. Denn obwohl der Amerikaner schon seit Jahren in Düsseldorf lebt, ist sein Deutsch so schlecht, dass er der Verhandlung ohne Dolmetscher nicht folgen konnte. Außerdem war die 46-Jährige als Zeugin nicht erschienen. Der Amtsrichter will außerdem ein Gutachten über den Wert des Schmucks einholen.

Möglicherweise wird das Verfahren auch eingestellt. Denn der Diebstahl fand in Tokio statt, das Opfer ist Japanerin und der Angeklagte Amerikaner. Der Anwalt des Kochs hat Zweifel, ob die deutsche Justiz überhaupt zuständig ist. Das soll ebenfalls überprüft werden.