Schmuck-Schatz verschwand aus dem Kofferraum

Holländer soll BMW im Medienhafen nach einem Disko-Besuch geknackt haben.

Düsseldorf. Spontan kam ein Schmuckhändler auf die Idee, einen Altstadtbummel zu unternehmen. Seinen Koffer mit Ware im Verkaufswert von angeblich 300 000 Euro ließ er in seinem BMW am Zollhof zurück. Am nächsten Morgen waren die Preziosen verschwunden. Den leeren Koffer hat die Polizei später in der Wohnung von Emil H. (41) sichergestellt. Der Holländer muss sich für den Diebstahl seit Dienstag vor dem Amtsgericht verantworten.

Der Angeklagte, der sein Geld mit der Vermietung von Appartements verdient, erzählte allerdings eine ganz andere Version. Er sei an dem Abend mit zwei Freunden in einer Hafen-Diskothek gewesen. Am frühen Morgen sei man auf dem Heimweg an dem BMW vorbeigekommen: „Die hintere linke Tür stand offen.“ Ein Kumpel habe den Koffer herausgeholt. Auf der Heimfahrt habe man dann festgestellt, dass er leer war.

Das bestritt der Schmuckhändler, der inzwischen Insolvenz anmelden musste, energisch. Der 63-Jährige will seinen Wagen ordentlich abgeschlossen haben.

Der Koffer mit Mondstein, Weißgold-Schmuck und einem verzierten Goldbarren sei mit einem Stahlschloss an einem Haken gesichert gewesen. Allerdings: Den Schlüssel dafür hatte der Kaufmann unter der Fußmatte des Fahrersitzes versteckt: „Ich dachte, da kann nichts passieren.“

Auf die Spur gekommen war die Polizei dem mutmaßlichen Dieb durch einen Tipp aus der Szene in den Niederlanden. Daraufhin wurde die Wohnung durchsucht. Emil H. soll den Schmuck angeblich für 20 000 Euro verkauft haben. Aufgetaucht ist er bis heute nicht. Der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt, weil Zeugen geladen werden sollen.