Esprit kündigt den Arena-Vertrag

Das Modeunternehmen kündigt und zieht vor Gericht. Es sieht seine Rechte verletzt. Ein Streit- punkt: der ESC.

Düsseldorf. Esprit steigt aus dem Vertrag mit der Arena aus. Bereits im Januar hat die Modefirma mit Deutschlandsitz in Ratingen den Vertrag zum 30. April gekündigt. Regulär ausgelaufen wäre der Vertrag ein Jahr später. Esprit zieht vor das Landgericht, um die Kündigung bestätigen zu lassen. Zu den Gründen will sich die Firma, die mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpft, nicht äußern. „Das werden wir beim Gütetermin am 30. Oktober vor Gericht tun“, sagt Sprecher Hartmut Schultz.

Es geht um viel Geld. Mehr als eine Million Euro ist das Namenssponsoring jährlich wert. Eingestiegen ist Esprit 2009, zuvor hielt die LTU die Namensrechte an der 2005 eröffneten Multifunktionsarena. Mit Fortuna in der 2. Bundesliga zahlte Esprit jährlich nach WZ-Informationen 800 000 Euro, heute ist der Kontrakt je nach Bewertung (Besucherzahlen, Nennung in den Medien etc.) um 1,2 Millionen Euro wert. Die Stadt hat dabei einen Trumpf in der Hand: Beiderseitig besteht die Option, den Vertrag um fünf Jahre bis 2019 zu verlängern.

Doch warum jetzt der Streit? Zunächst einmal haben die Personen, mit denen der Vertrag ausgehandelt wurde, Esprit bereits nach kurzer Zeit verlassen. Das Verhältnis zwischen Firma und Stadt muss sich dann verschlechtert haben. Ein Streitpunkt soll die Umbenennung der Arena aus Anlass des Song Contest 2011 gewesen sein. Die Firma soll damals klar gemacht haben, dass sie den Schriftzug auf der Arena als werthaltiges Recht ansieht und keine Neutralisation wünscht. Laut Vertrag ist dies aber wohl möglich — ähnlich ist die Praxis bei Fußball-Europa- oder Weltmeisterschaften.

Beim Streit versucht es das Unternehmen aber wohl mit einem anderen Hebel. Im Visier ist womöglich die Klausel, in der die Aufschläge nach Fortuna-Aufstiegen festgelegt sind. Kommentieren will das freilich niemand. „Wir äußern uns nicht zu Vertragsangelegenheiten“, sagt etwa Arena-Sprecher Rainer Schüler. Knapp fällt auch das Statement von Gisela Piltz aus, der Chefin des Arena-Aufsichtsrates: „Die vertraglichen Fragen werden geprüft.“

Oberbürgermeister Dirk Elbers bedauert, dass Esprit den Ausstieg anstrebt: „Das Produkt Arena ist gut, deswegen kann ich das schwer nachvollziehen.“ Sollte es so kommen, sei das auch schade, denn: „Es ist besser, wenn die Arena nicht ständig den Namen wechseln muss.“

Gleichwohl ist man überzeugt, dass das Stadion nicht lange namenlos bliebe. Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP): „Es gibt viele große Firmen in Düsseldorf, ich bin optimistisch, dass wir rasch einen guten anderen Partner finden könnten.“

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