Alles „Easy“: 8000 Fans liegen Cro zu Füßen

Beim Auftritt des 23-jährigen Pandamasken-Rappers fehlen die Überraschungen.

Düsseldorf. Das gibt es so sonst nicht: Konkrete Angaben dazu, wer rein darf und wer nicht. Vor dem Cro-Konzert am Sonntag hatte der Veranstalter „1st Division“ auf der Homepage der Halle an der Siegburger Straße informiert: Kinder unter 16 Jahren dürfen nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten, Kinder unter acht Jahren gar nicht in die Halle.

Der Hinweis auf diese — eigentlich gängigen gesetzlichen Regelungen — war beim Konzert des Stuttgarter Rappers höchst angebracht: Cro ist ein Teenie-Schwarm, wo man auch hinsieht, Kinder und Jugendliche, die sich für den Pandamasken-Rapper die Seele aus dem Leib schreien.

Vom Geheimtipp zum Massenphänomen: Der 23-jährige Cro, bürgerlich Carlo Wabiel, der in der Öffentlichkeit nur mit Pandamaske zu sehen ist, ist mittlerweile mehrfacher Echo-Gewinner, Chartstürmer und Jugend-Idol. Seine Hits, geprägt durch Eingängigkeit und Gute-Laune-Attitüde, kennt das ganze Land. Bei Cro ist alles „Easy“ — logisch, bei knapp 1,7 Millionen Facebook-Fans und einer Karriere, die im Hip-Hop ihresgleichen sucht.

Raop ist das, was Cro da live und auch auf Platte präsentiert, eine selbstkreierte Mischung aus Rap und Pop. Dass der Pop hier ganz klar überwiegt, erklärt den Massenauflauf in der ausverkauften Halle. 8000 Fans sind gekommen, um zu sehen, was Cro zu bieten hat. Zum Abschluss seiner Raop-Tour ist das erwartungsgemäß routiniert, aber auch recht gefällig.

Egal, denn eigentlich kann Cro sowieso tun und lassen, was er will. Das Publikum liegt ihm zu Füßen, auch, wenn er einen Schluck Wasser trinkt. Seine Band aus Schlagzeuger, Gitarristen und MC ist da nur Staffage. Insgesamt ist das zu wenig. Die Lieder unterscheiden sich kaum von den Album-Versionen, die Show ist eigentlich keine. Überraschungen? Leider Fehlanzeige.

So spult Cro all seine Hits ab, von „Easy“ über „Hi Kids“ (wie passend) bis zu „Du“. Zwischendurch landet ein BH inklusive Telefonnummern auf der Bühne. Cro wählt eine Nummer und spricht auf die Mailbox. Leider fällt ihm nur die etwas einfältige Frage ein, ob es der Besitzerin „obenrum“ nicht etwas kalt sei.

Ganz nebenbei lernt ein Großteil des jungen Publikums wohl, dass bei Hip-Hop-Konzerten der Arm zum Takt auf- und abgehoben wird. 80 Minuten dauert es, bis Cro seine Tour beendet hat und in den Urlaub gehen kann. Und seine Fans, die fahren mit ihren Eltern heim. Schnell ins Bett.