Schöner Wohnen für Studenten der Heine-Uni
Für 30 Millionen Euro hat das Studentenwerk Wohnanlagen modernisiert.
Düsseldorf. Gemeinschaftstoiletten und -duschen, Küchen für eine komplette Etage, die Wände Grau in Grau. Studenten hatten es früher auf der Suche nach einer schönen Bleibe in Campusnähe nicht ganz einfach. Doch die Zeiten, in denen sie in schäbigen 70er-Jahre-Wohnungen hausen mussten, sind nun passé. Das Studentenwerk hat 580 Studenten-Wohnungen für 30 Millionen Euro — rund zehn Millionen stammen aus dem Konjunkturpaket II, der Rest kommt aus Eigenmitteln und Hypothekendarlehen — saniert. Die neue Ära des studentischen Wohnens hat lichtdurchflutete Appartements, Möbel in hellem Wildbirnen-Holz, ein Farbkonzept für jede Wohnanlage, das sich auch in den Badezimmern wiederfindet, und Zimmer extra für Rollstuhlfahrer.
Im Haus 11 in der Wohnanlage an der Strümpellstraße wohnen jetzt nur Studentinnen. Aus 40 Einzelzimmern sind 24 Appartements entstanden. Die Nachfrage der Studentinnen nach Wohnraum ohne Männer steigt, sagt Heinz-Walter Pfeiffer, Leiter der Abteilung Wohnen beim Studentenwerk. „Ich könnte 150 solcher Appartements vermieten, wenn ich sie hätte.“ Die Gründe dafür seien vielfältig: „Durch das vorgezogene Abitur sind die Studentinnen immer jünger, wenn sie mit dem Studium anfangen. Teilweise sogar unter 18. Gleichzeitig wird die Studentenschaft internationaler. Wir haben viele Studentinnen muslimischen Glaubens. Sie wohnen auch lieber ohne Männer.“
Bei der Planung des Gebäudes wurde auf die weiblichen Bedürfnisse geachtet. Nicht nur Kleinigkeiten wie ein größerer Spiegel und zusätzliche Steckdosen waren dabei wichtig. Das Haus hat auch ein verstärktes Sicherheitskonzept, erklärt Pfeiffer: „Die Rolläden können nicht hochgeschoben werden, die Haustür schließt ab 22 Uhr automatisch und das Gebäude ist gut ausgeleuchtet.“ Im benachbarten Haus 14, das sich noch mitten in der Modernisierung befindet, entstehen bis September etagenweise zusätzliche Frauenappartements. Gegenüber der Mensa sind 426 neue Wohnungen entstanden.
Direkt gegenüber der Mensa entstehen ebenfalls bis September 426 Wohnplätze, ebenfalls alles Einzelappartements. „Wohngemeinschaften waren bei uns immer Zwangs-WGs. Die Leute kannten sich nicht, wenn sie zusammengezogen sind. Das ist einfach nicht mehr gefragt“, sagt Pfeiffer. Die ursprüngliche Wohnanlage von 1974 hatte nur 412 Wohnungen. Für Rollstuhlfahrer gibt es jetzt vier barrierefreie Wohnungen, tiefer hängende Briefkästen und eine Rampe. Auch die Häuser 17, 19 und 20 sollen zum Semesterbeginn bezogen sein.
Nicht nur im Inneren, auch äußerlich wurden die Gebäude aufgehübscht. Jeweils eine Fassadenwand ist bunt. Die Farbe findet sich im Flur und auch in den Badezimmern der Appartements wieder. Die Möbel der zwischen 17 und etwa 25 Quadratmeter großen Wohnungen sind aus Wildbirnen-Holz. Dafür müssen die Studenten monatlich rund 300 Euro berappen, Nebenkosten inklusive. Für 2013 ist ein Neubau in der Wohnanlage an der Brinckmannstraße mit 60 Appartements geplant. Online-Umfrage: Sollte es mehr Wohnheime nur für Frauen geben? Stimmen Sie ab unter: