Düsseldorf Schulden, Internet, Umwelt: 30.000 Anfragen bei Verbraucherzentrale

Fast 30 000 Anfragen erreichten die Verbraucherzentrale Düsseldorf im vergangenen Jahr.

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Düsseldorf. „Ich glaube, Langeweile kommt bei uns niemals auf“, sagt Ulrike Brunswicker-Hoffmann. Man glaubt es ihr: Sie ist die Leiterin der Verbraucherzentrale Düsseldorf. Und die wird sehr gut besucht.

28 530 Anfragen von Ratsuchenden gab es insgesamt im Jahr 2015. Den größten Anteil machten dabei mit 43 Prozent das Thema Finanzen aus, 7349 Anfragen gab es für Schuldner- und Insolvenzberatungen. Der Bereich Telefon und Internet belegt mit 15 Prozent den zweiten Platz.

„Die Kreativität der Online-Klickfallen überrascht auch uns immer wieder“, betont Brunswicker-Hoffmann. Manchmal versuchten Drittanbieter, durch Gebühren beim Online-Einkauf mitzuverdienen, manchmal reiche aber schon das einfache Klicken auf Werbebanner von Internetseiten, und schon flattert die Abonnement-Rechnung ins Haus. „Die Klienten kennen die Firmen oft gar nicht, mit denen sie dann den Ärger haben.“

Tatsächlich muss nicht jeder Vertrag unterschrieben worden sein, um gültig zu sein. Auch Verträge am Telefon oder online können ihre Richtigkeit haben — wenn der Vertragsnehmer denn davon weiß. „Wir haben immer noch großen Ärger mit der unerlaubten Telefonwerbung, von Energieunternehmen etwa“, so Brunswicker-Hoffmann. 4215 solcher Beratungen in Sachen Recht gab es im vergangenen Jahr, 28 Prozent davon behandelten das Thema Telefon/Internet.

Auch das Phishing, gefälschte E-Mails mit schadhaftem Anhang, macht der Verbraucherzentrale viel Arbeit. „Oft sind es vermeintliche Mails von der Bank, die Daten ihrer Kunden abgleichen wollen. Vorsicht: Banken schreiben immer Briefe!“

Doch nicht nur Online, auch an der eigenen Wohnungstür machen etwa unseriöse Schlüsseldienste Ärger. Wichtig sei auch, Skepsis bei den vielen Null-Prozent-Finanzierungen der Hersteller zu bewahren. „Das klingt natürlich sehr verlockend. Einen Kredit bei der Bank würde man sich aber gründlicher überlegen. Zumal die Zinsen oft nach zwei Jahren dann doch anfallen“, warnt die Leiterin der Verbraucherzentrale.

Die Verbraucherzentrale wartet nicht nur ab, dass die Düsseldorfer zu ihr kommen, sie geht auch mit Aktionen auf die Straße. Um für mehr Bewusstsein etwa beim Thema Umwelt zu sorgen: Im Jahr werden in Düsseldorf 36 Millionen Coffee-to-go-Becher weggeschmissen. Mehrwegbecher seien eine Alternative.

Dass Schulden krank machen, haben Studien bereits bewiesen. Schuldnerberaterin Kathleen Thomas rät dazu, sich möglichst früh an eine kostenlose Schuldnerberatung zu wenden. „Denn auch unter Inkasso-Büros gibt es schwarze Schafe. In Düsseldorf sind wir durch die gute Förderung der Stadt in der Lage, in nur vier Wochen nach der Ersthilfe einen Beratungstermin anzubieten“, erklärt sie. Wer zu lange wartet, riskiert viel: Denn Krankheit verursacht oftmals auch wieder Schulden.