Feiertag Lange Wartezeiten vor Sicherheitsschleusen am Düsseldorfer Flughafen
Düsseldorf · Für den Feiertag waren zwar 55 000 Fluggäste erwartet worden — ein Mitarbeiter der Bundespolizei hielt diese Zahlen aber für falsch und bestellte weniger Sicherheitspersonal.
Wer über den Feiertag am Donnerstag vom Düsseldorfer Flughafen aus verreisen wollte, musste auch Geduld mitbringen: Wie der Express berichtet, sollen sich vor den Sicherheitsschleusen lange Warteschlangen gebildet haben. Bis zu 90 Minuten sollen Reisende vor der Sicherheitskontrolle gewartet haben, das zeigte der Monitor dort zeitweise an — inzwischen hat sich diese Zeit aber als falsch erwiesen. Trotzdem war zu wenig Personal an den Sicherheitsschleusen im Einsatz.
Am Feiertag Allerheiligen war der Flughafen schon um 6 Uhr morgens sehr voll, bis acht Uhr mussten Passagiere vor dem Sicherheitscheck vor Flugsteig C am längsten warten: Fast 90 Minuten Wartezeit zeigten die Monitore an. Laut Bundespolizei waren vom System aber auch unbeteiligte Besucher des Flughafens mitgezählt worden. Relativ bald hatte sich die Zahl auf den Monitoren auch wieder verkürzt. „Die maximale Wartezeit lag bei 32 Minuten“, sagt Jörg Bittner von der Bundespolizei.
Özay Tarim, Sprecher der Gewerkschaft Verdi, hält nichts von der Aussage, unbeteiligte Kaffeetrinker seien mitgezählt worden: „Die Sicherheitsmitarbeiter haben von den aufgebrachten Passagieren gesagt bekommen, dass sie 50 bis 60 Minuten warten mussten. Hier wird wieder etwas heruntergespielt: Es wird grundsätzlich zu wenig Personal eingesetzt.“
Das Problem am Donnerstag: ein Fehler bei der Prognose der Zahl der Flugpassagiere — und nicht grundsätzlich zu wenig Personal, wie im Sommer 2017. Damals war über Wochen zu wenig Sicherheitspersonal im Einsatz, was zu langen Wartezeiten führte. Jetzt gibt es zwar grundsätzlich genug Personal, für die Zahl der Fluggäste waren aber zu wenig Sicherheitsmitarbeiter im Einsatz.
Wie ein Sprecher des Flughafens mitteilt, muss bei der Bundespolizei bei den Vorbereitungen der Feiertags-Schicht ein Fehler passiert sein.
Seit diesem Sommer arbeitet der Flughafen mit dem Aachener Unternehmen Airport Research Center (ARC) zusammen. Die vom Flughafen erstellten erwarteten Fluggast-Zahlen — für Donnerstag waren es 55 000 — schickt der Flughafen an den Dienstleister, und der schickt dann unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Fluggast-Typen eine mit einem speziellen Algorithmus ermittelte „Kontrollspurberechnung“ zurück — also eine Empfehlung, wann an welchem Terminal wie viele Mitarbeiter gebraucht werden. Denn eine Familie, die nach Mallorca fliegt, reise früher zum Flughafen, als es etwa ein Geschäftsreisender tut, so der Flughafen-Sprecher.
Diese Empfehlung wird an die Bundespolizei weitergegeben, die dann das Personal beim Sicherheitsdienstleister Kötter bestellt. „Bei uns ist folgendes passiert: Ein langjähriger Kollege hat die Zahlen für falsch gehalten und die benötigte Personalzahl nach unten korrigiert“, gibt Jörg Bittner zu. „Das ist ärgerlich, das alleine hätte aber nicht diese Wartezeiten verursachen können.“ Zwischenzeitlich waren vier Spuren weniger geöffnet, als tatsächlich benötigt. Bittner glaubt aber auch, dass deutlich mehr Passagiere durch Spontanreisen vor Ort waren, als erwartet.
Wie viele Passagiere am Feiertag über den Flughafen verreist sind, wird noch ermittelt.