Düsseldorf-Kalkum Siedlung in Kalkum durch die Hintertür?
1000 Wohneinheiten sollen an der Kalkumer Schloßallee entstehen. Nur durch Zufall wurden die Politiker informiert.
Düsseldorf. Die Stadt Düsseldorf beteiligt sich am Landeswettbewerb StadtUmland.NRW. Wie es in feinstem Verwaltungsdeutsch heißt, sollen dabei „Ideen für ein Zukunftskonzept zur regionalen Kooperation“ entwickelt werden. Was sich dahinter verbirgt, fanden die Bezirkspolitiker im Kaiserswerther Rathaus erst durch Nachfragen heraus. Die Stadt hat sich mit einem Projekt im Düsseldorfer Norden beworben. 1000 Wohneinheiten sollen auf einer 24 Hektar großen Fläche nördlich der Kalkumer Schloßallee entstehen. Die Mitglieder der Bezirksvertretung 5 (Kaiserswerth, Lohausen, Stockum, Angermund, Kalkum und Wittlaer) fühlen sich übergangen und fordern nun, dass die Stadt ihre Bewerbung für den Wettbewerb wieder zurückzieht.
Die Fläche zwischen dem Kaiserswerther Fliedner-Gymnasium und dem Gerichtsschreiberweg wird landwirtschaftlich genutzt. Bereits mehrfach gab es Begehrlichkeiten, gegenüber dem Kalkumer Schloss eine Wohnsiedlung zu errichten. Das war aber immer wieder von der Bezirksvertretung verhindert worden. Umso erstaunter waren viele, als am Rande einer Sitzung eher beiläufig mitgeteilt wurde, dass sich Düsseldorf an dem Wettbewerb beteiligt hat.
„Es wäre genug Zeit gewesen, die Bezirksvertretung zu informieren. Jedoch war den Verantwortlichen hier wohl schon vorher klar, dass es eine Bebauung mit 1000 Wohneinheiten in der Bezirksvertretung 5 nicht gehen wird“, erklärte Benedict Stieber, CDU-Fraktionsvorsitzender in dem Vorstadtparlament. Es gebe zahlreiche Gründe, die gegen eine großflächige Bebauung sprechen. Die Kreuzung Gerichtsschreiberweg/ Kalkumer Schloßallee ist im Berufsverkehr jetzt schon an der Grenze der Belastbarkeit. 1000 neue Wohneinheiten seien nicht zu verkraften.
Auch Waldemar Fröhlich, der für die Grünen in der Bezirksvertretung sitzt, lehnt die Beteiligung an dem Wettbewerb ab: „Selbst wenn es sich vorerst nur um eine Idee handelt, bedeutet es doch den Einstieg in die Planung für ein neues Wohngebiet.“ Außerdem liegen Teile der Fläche im Landschaftsschutzgebiet. „Das Ganze ist ohne Sinn und Verstand“, so Fröhlich.
Unabhängig davon, wie die Stadt bei dem Wettbewerb abschneiden sollte, muss das gesamte Vorhaben wie alle anderen auch durch alle politischen Gremien.