Skaten nur auf Sparflamme

WZ mobil war am Donnerstag im neuen Skatepark. Viele Jugendliche sind unzufrieden, finden den Platz zu klein.

Düsseldorf. Kinder und Jugendliche mit Skateboards unter dem Arm strömen über die Wiese im Freizeitpark an der Ulenbergstraße. Ihr Ziel: Der neue Skate- und Bikepark - der erste in Düsseldorf. Hier sollen Skater und BMX-Fahrer ihrem Sport nachgehen können, es gibt eine Betonfläche mit Rampen und Aufbauten für Skater und eine Asphaltfläche mit Holzrampen für Biker.

Gründezernentin Helga Stulgies freut sich nicht nur über den entstandenen Park, sondern auch über die gute Zusammenarbeit mit den Sportlern im Vorfeld: "Sie konnten ihre Wünsche und Anregungen einbringen."

Obwohl das stimmt, fühlen sich die Mitplaner im Nachhinein verschaukelt. "Was hier entstanden ist, kann den Bedarf nicht decken", ärgert sich Stefan Aring vom Verein Skaidboard. "Jedes kleine Kaff hat größere Anlagen als wir." So sieht das auch Vereinskollege Sascha Jaekel. "Das hier ist zwar ganz nett, aber letztlich nur ein Stadtteilpark", meint er.

"Versprochen war ein großer Skaterpark in Eller." Er spielt damit auf den geplanten Park an der Heidelberger Straße an, der jetzt von der Stadt zurückgestellt wurde. "Die Anlage war versprochen. Wir wissen gar nicht, warum das Vorhaben jetzt nicht umgesetzt wird", so Aring weiter. Der Platz an der Ulenbergstraße sei gut für Anfänger und Fortgeschrittene, aber nichts für Profis.

Stulgies kontert, dass der Park in Eller ihres Wissens noch nicht beschlossene Sache war. "Bei der Haushaltslage sind wir mit solchen Aussagen sehr vorsichtig."

Doch wie sehen die Skater den neuen Park? Bei WZ mobil machen viele ihrem Ärger Luft. "Eigentlich ist die Anlage zu klein", findet Joshua (15). "Eller wäre für mich außerdem besser erreichbar, aber das wird ja nichts."

Dennis Lemm fährt öfter mal nach Duisburg zum Skaten: "Die Anlage dort ist größer und besser. So eine hätte Düsseldorf auch verdient." Norbert Walter, der Vater eines Skaters, ist auch sauer: "Für Fußballplätze wird viel Geld ausgegeben", sagt er. "Es gibt aber auch sehr viele Skater, für die wird nichts getan."

Darüber hinaus geraten auch noch Biker und Skater aneinander. Während Biker Alexander (13) findet, dass für seinen Sport zu wenig Fläche vorgesehen wurde, sieht es Skater Nick (14) genau umgekehrt: "Hier ist unnötig viel Platz für Biker, wir sind zu kurz gekommen.

Gut auf den Punkt bringen das Problem die Cousins Jason (6) und Paddy Windeck (19). Der Kleinere von beiden findet den neuen Platz super, doch Paddy winkt ab. "Das hier ist was für Kinder", findet er. Profis kämen nicht auf ihre Kosten, dafür seien die Rampen nicht hoch genug.

"Höher und größer geht es natürlich immer", entgegnet Stulgies. Alle, mit denen sie geredet habe, seien aber zufrieden. "Das ist Unsinn", sagt Jens Leidolf. "Dieser Platz ist zu klein für den großen Bedarf. Er kann definitiv nur ein Anfang sein."