Skilaufen am Rhein bei Wind und Dauerregen

Der Wind fegt die Zuschauerzahlen weg. Ski-Event kommt wahrscheinlich erst 2013 wieder nach Düsseldorf.

Düsseldorf. Trotz Spitzensport laufen dem Ski-Weltcup am Rhein die Zuschauer weg. Im Vergleich zum Vorjahr halbierte sich die Zuschauerzahl nach Veranstalteraussagen auf rund 100 000 — verteilt auf beide Tage und die Abendveranstaltungen.

Schuld war wohl das nasskalte Wetter. Ausgerechnet am Eröffnungs-Samstag stürmte und regnete es. Viele Fans verfolgten das Spektakel lieber gleich vom Fernseher aus oder flüchteten in die Altstadtkneipen. Befürchtungen, die Innenstadt würde aus allen Nähten platzen, bewahrheiteten sich nicht — neben dem Ski-Weltcup lockten auch das Race of Champions in der Arena und der Weihnachtsmarkt auswärtige Besucher an. „Ich war schon irritiert, als ich erfahren habe, dass die beiden Großereignisse gleichzeitig stattfinden“, sagte Rüdiger Plep, Geschäftführer von Saturn im Sevens. In das gleiche Horn stößt Werner Stamm, vom „Jecken Lädchen“ am Marktplatz. „Das hätte man besser splitten sollen, zumal wir nächstes Wochenende den verkaufsoffenen Sonntag haben.“ Darüber haben die Verantwortlichen in der Stadt jetzt viel Zeit zum Nachdenken, im nächsten Jahr kommt der Weltcup nicht nach Düsseldorf. „Wir haben aber die mündliche Zusage der FIS (International Ski Federation) für den Weltcup 2013“, sagte Christina Begale von der Sportagentur.

Echte Weltcup-Fans wie Ferdinand Mähr wird das freuen. „Ich bin Wintersportler, für mich ist so ein Ski-Weltcup mitten in der Stadt eine tolle Sache“, sagte der Düsseldorfer, der an beiden Tagen an der Strecke ausharrte. Yussuf Keita bewunderte dagegen vor allem die Männer an den Schneekanonen, die die Rennen erst möglich machten. „Es ist eine richtige Kunst, das überhaupt hinzubekommen“, lobte er.

Die weiteste Anreise hatte wahrscheinlich Judi Agnew aus Ottawa. Sie kam nach Düsseldorf, um ihre Tochter Perianne laufen zu sehen, die mit der kanadischen Auswahl um Weltcup-Punkte kämpfte. „Sie hat mir von diesem Rennen durch die Stadt erzählt, das musste ich mir ansehen“, sagte Agnew.