Skimming: Polizei fasst drei Betrüger auf frischer Tat
Täter hatten Geldautomat in der City manipuliert. Aufmerksamen Kunden fielen die Veränderungen auf.
Düsseldorf. Kritischen Kunden der Deutschen Bank ist es zu verdanken, dass die Polizei einem Betrüger-Trio am Wochenende das Handwerk legen konnte. Die Männer hatten am Freitag einen Geldautomaten an der Jacobistraße manipuliert, um so Daten von EC-Karten abzuschöpfen. Dank der Warnung konnten sich die Ermittler auf die Lauer legen und die Täter auf frischer Tat festnehmen.
Ein Security-Mitarbeiter hatte nach Hinweisen von Kunden die Polizei eingeschaltet. Als die Täter kurz vor 22 Uhr kamen, um ihre Vorrichtungen am Kartenlesegerät abzubauen, schlugen die Fahnder zu. Constantin C. (28), Alin B. (28) und Stefan B. (32) sind geständig und sitzen in Untersuchungshaft.
Die Männer stammen aus Rumänien und haben in Deutschland keinen Wohnsitz. Vermutlich sind sie nur nach Düsseldorf gereist, um Automaten zu manipulieren und die Daten schnellstmöglich ins Ausland zu schicken. Laut Polizei hätten in Minuten Duplikate der EC-Karten angefertigt werden können, mit denen die Drahtzieher dann Geld abheben. Polizeisprecher Markus Niescery: "Wenn wir diese Täter nicht auf frischer Tat ertappen, fassen wir sie meist gar nicht."
Am selben Abend fiel ein weiterer Fall des so genannten Skimming an einem Deutsche-Bank-Automaten an der Bolker-/Ecke Hunsrückenstraße auf. Auch dort bemerkten Kunden den Aufsatz auf dem Kartenlesegerät. Zudem war über der Tastatur ein grauer Kasten mit einer Kamera angebracht, um die Eingabe der Pin auszuspähen. Ob auch hier die drei Festgenommenen am Werk waren, ist noch unklar. Die Vorgehensweise ist laut André Hartwich von der Polizei allerdings sehr unterschiedlich.
Auffällig ist, dass es sich in beiden Fällen um Automaten der Deutschen Bank handelt. Über die Sicherheitstechnik der Bankomaten will Sprecher Michael Lermer nichts sagen, um Tätern keine Einblicke zu geben. "Aber leider finden Kriminelle immer wieder Wege, an Kartendaten zu kommen."
Die Sparkasse immerhin hat laut Sprecher Gerd Meyer inzwischen fast alle der über 140 Automaten in Düsseldorf mit Anti-Skimming-Modulen ausgerüstet, die Alarm schlagen, wenn Vorrichtungen angebracht werden. "Auf dem Schaden bleiben die Opfer aber ohnehin nicht sitzen", beruhigt Lermer. Sie würden von den Banken entschädigt. Die Polizei rät dennoch, die Eingabe der Pin immer mit der Hand zu verdecken.