Delegation in Tokio Am Ende ging es in Tokio um Wirtschaft – und um rheinische Geselligkeit
Düsseldorf/Tokio · Japan-Besuch der Düsseldorfer Delegation um OB Geisel endet mit traditionellem Düsseldorfer Abend. Asahi Kasei zieht mit Europazentrale in den Medienhafen.
Am Ende prägte rheinische Geselligkeit die Wirtschaftsförderung in Japan. „Düsseldorf Abend“ im Bankettsaal des Tokioer Hotels New Otani. Mit einer Rekordbeteiligung von mehr als 1200 japanischen Gästen, die sich unter anderem an rheinischen Häppchen und Hausmannskost und vor allem an 850 Litern Schlüssel Alt vom Fass erfreuten. Fehlte nur noch, dass ein paar Japaner den Karnevalshit „Ja sind wir im Wald hier...“ angestimmt hätten. Denn sie gerieten durchaus in nostalgisch-heitere Stimmung, haben sie doch alle einmal in Düsseldorf gearbeitet und gelebt.
Um die Verbindungen mit ihren Unternehmen aufrecht zu erhalten, richten die Stadt Düsseldorf mit Unterstützung des NRW-Wirtschaftsministeriums (vertreten durch Staatssekretär Christoph Dammermann) und der Wirtschaftsförderungstochter NRW-Invest schon seit 1981 alle zwei bis drei Jahre den Düsseldorfer Abend in Tokio aus. Ebenfalls organisatorisch stets mit von der Partie ist die Messe Düsseldorf mit ihrem dem Brauchtum nicht abgeneigten Chef Werner Dornscheidt.
Aber natürlich war die Düsseldorfer Delegation mit OB Thomas Geisel an der Spitze das Thema Wirtschaftsbeziehungen bei dem dreitägigen Tokio- und Chiba-Besuch zuvor auch ganz seriös angegangen. Und offenbar auch erfolgreich. Denn dem Besuch des großen Technikkonzerns und Autozulieferers Asahi Kasei (u.a. Elektro, Baustoffe, Medizin) folgte am Donnerstag eine gute Nachricht: Asahi Kasei bündelt sein Europageschäft in Düsseldorf in einem Neubau („C-View“) im Hafen an der Speditionstraße. Nach Angaben der Stadt sind nur noch letzte Details zu klären.
Besuche bei Unternehmen und Start-ups im Programm
Ebenfalls ins dicht getaktete Programm der Düsseldorfer schafften es weitere Unternehmensbesuche (unter anderem bei Hitachi) und ein Startup-Roundtable am Mittwochabend, an dem auch einige erfolgreiche Jungunternehmer aus Düsseldorf wie Philipp Heltewig von Cognigy teilnahmen.
Am Donnerstag wiederum veranstalten die Düsseldorfer mit dem Land und NRW Invest ein Business-Seminar für japanische Investoren und priesen ihnen die Vorzüge des Landes an Rhein und Ruhr und insbesondere der Landeshauptstadt an. Im Mittelpunkt standen diesmal junge Unternehmen aus der Digitalwirtschaft, die Geisel mit der in Düsseldorf mittlerweile schon relativ stark etablierten Startup-Szene im Bereich Digitale Transformation .zusammenbringen will. Aber natürlich schielt man am Rhein auch auf Großunternehmen, die ein Startup aus Düsseldorf als Partner suchen - zumal da schon einige Kooperationen entstanden sind. Geisel: “Auch wir erwarten uns neue Impulse von den Japanern auf dem Weg zur Smart City.” Das reiche von Ansätzen für eine digitalere, bürgerfreundlichere Verwaltung, wo es in Düsseldorf in der Tat noch reichlich Verbesserungsbedarf gibt, bis zu den Bereichen umweltfreundlichere Mobilität (wo das gleiche gilt) und neue digitale Geschäftsmodelle in der Energieversorgung.