Konzert Die Söhne Mannheims kommen nach Düsseldorf auf die Ratinger Straße

Düsseldorf · Das Musikerkollektiv feierte ab dem Jahr 2000 seine größten Erfolge – jetzt kommt es ins Schlösser Quartier Bohème. Kommt Xavier Naidoo?

Die Söhne Mannheims kommen nach Düsseldorf und treten im Henkel-Saal auf. Danach wollen sie vielleicht noch die Ratinger Straße unsicher machen.

Foto: Claudia Hötzendorfer

In den Charts waren die Söhne Mannheims schon länger nicht mehr, was aber nicht heißt, dass das Musikerkollektiv seitdem auf der faulen Haut gelegen hätte. Am 26. Oktober stehen die Jungs, pardon, mittlerweile gestandenen Herren, auf der Bühne des Schlösser Quartier Bohème, denn es gibt etwas zu feiern.

Vor 25 Jahren lernten sich Xavier Naidoo und Claus Eisenmann bei der Produktion des „Musical Project“ kennen. Die Chemie stimmte auf Anhieb. „Wir stellten fest, dass unsere Stimmen wunderbar miteinander harmonierten und entschieden, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen“, erinnert sich Eisenmann. Der Name der Band, die recht bald zum Kollektiv mit wechselnden Mitgliedern mutierte, stammt von Naidoo. „Ich war anfangs skeptisch. Schließlich wollten wir ja über die Grenzen unserer Stadt hinaus bekannt werden“, gibt Claus Eisenmann zu. Aber der Kollege begründete seinen Vorschlag, sich „Die Söhne Mannheims“ zu nennen, damit, dass der Name ihrer Stadt auf keiner Wetterkarte auftauche, was ihm offenbar schwer gegen den Strich ging.

Im Jahr 2000 begann der Erfolg des Musikerensembles

Es folgten erste Auftritte und am 1. März 2000 mit „Wir haben euch noch nichts getan“, die erste Single. Mit dem im November des gleichen Jahres veröffentlichten Debütalbum „Zion“ schossen die Söhne gleich auf Platz 4 der deutschen Charts. Die Herrschaften nahmen sich vier Jahre Zeit, bis sie den Nachfolger „Noiz“ herausbrachten, der dann den begehrten ersten Platz erklomm.

Wenn die Herren am 26. Oktober in Düsseldorf auftreten, wird Xavier Naidoo wohl nicht dabei sein. Trotzdem wird die Band einen Querschnitt ihrer Geschichte zeigen. Dabei wird es voll auf der Bühne, denn die Söhne Mannheims reisen im Pulk an. „Wir werden mit 15 Leuten da oben stehen“, sagt Rolf Stahlhofen, der immerhin schon 22 Jahre mit dabei ist.

Aber einfach nur ein Best-of-Programm abzuspulen, ist nicht ihr Ding. Schließlich ist es ja ein Musikerkollektiv. Die Kollegen haben zum Teil Soloprojekte und werden daraus einige Songs vorstellen. Und es gibt mit Giuseppe Porrello (Gastone) einen Neuzugang, der mit den Söhnen schon beim Projekt „Straßenunterhaltungsdienst“ kooperierte und mit seiner Interpretation italienischer Folklore neue Impulse einbringt.

Nach dem Konzert ist bekanntlich vor dem Konzert. Für die Söhne Mannheims und ihre Fans heißt das, dass es noch eine Aftershow-Party gibt, die vom zweiten Neuzugang Karim alias DJ Metaphysics ausgerichtet wird. Der Rapper und DJ mit Wurzeln in Simbabwe mütterlicherseits lebt in Wuppertal. Nicht ganz das musikalische Einzugsgebiet der Söhne, die vornehmlich Musiker aus dem Großraum Mannheim generieren. Aber wenn die Chemie stimmt, dann nehmen es die Jungs damit nicht so genau.

Zur Setlist, also den Songs, die gespielt werden, verrät Rolf Stahlhofen nur so viel: „Die steht in der Regel so zwei Stunden vor dem Konzert, um dann auf der Bühne wieder über den Haufen geworfen zu werden.“ Man liebt es eben spontan. Apropos spontan, das Musikerkollektiv kommt tatsächlich weitgehend ohne Management aus. Die Musiker sind über eine Messenger-Gruppe vernetzt. „Das macht uns flexibel und jeder ist immer auf dem gleichen Stand“, sagt Stahlhofen. Obwohl so ganz kommen auch die Söhne nicht ohne einen „heimlichen Tourmanager“ aus, wie Stahlhofen augenzwinkernd betont. Den Job hat Gitarrist Andreas Bayless am Bein. „Einer muss ja den Überblick behalten“, sagt er. Hauptsache alle sind am 26. Oktober rechtzeitig am Start. Und nach der Aftershow? „Dann könnten wir uns vorstellen, noch die Ratinger Straße unsicher zu machen“, überlegt Bayless laut.

Tickets für „Die Söhne Mannheims“ im Schlösser Quartier Bohème am 26. Oktober unter: