„Sommernachtsmusik: Leuchtende Klänge zu später Stunde
Die „Sommernachtsmusik“ in der Liebfrauenkirche wird immer beliebter.
Düsseldorf. Dieser Tage wird es erst spät dunkel. Darum scheint während der regulären Zeit, zu der klassische Konzerte gegeben werden, meist noch die Sonne. In der Liebfrauenkirche ist das seit zehn Jahren anders: An den sechs Sonntagen während der Schulferien erklingt die „Sommernachtsmusik“. Der Eintritt ist kostenlos. Es wird aber um eine Spende gebeten. Zum Ausklang gibt es einen kleinen Umtrunk mit Wasser und Wein.
„Orgelkonzerte gibt es zuhauf“, sagt Liebfrauen-Kantor Christian Kammans, der die von seinem Vorgänger Christof Krippendorf übernommene Tradition der Sommernachtsmusiken weiterführt. Daher wolle man sich vom Üblichen abgrenzen. „Die Reihe hebt sich ja schon allein durch die Uhrzeit ab“, sagt der Kirchenmusiker. Aber auch die Gestaltung des Programms selbst soll neuartige Akzente setzen. „Wir hatten mal ein Konzert für Orgel und Dudelsack, eine Kombination, die nicht gerade alltäglich ist.“
Normalerweise finden parallel zu den Sommernachtsmusiken die „Chortage“ für Projektchöre statt. Doch aus organisatorischen Gründen müssten die in diesem Jahr entfallen, teilt Kammans mit. Es handelt sich dabei um einen fünftägigen Chorworkshop, der offen ist für alle, die Spaß am Singen haben oder auch zum ersten Mal eine Chor-Erfahrung machen wollen. Der krönende Abschluss ist dann ein Konzert im Rahmen der Sommernachtsmusik. Die nächste Gelegenheit bietet sich aber erst im nächsten Jahr.
Die sommerabendlichen Konzerte erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Mittlerweile kämen auch Auswärtige nach Düsseldorf, um den Abenden beizuwohnen. „Sowohl Besucher als auch die Künstler finden die Atmosphäre sehr angenehm“, berichtet der Kantor. „Die Kirche ist auch vom Raum her sehr schön.“ Generell ist die Liebfrauenkirche recht nachtaktiv. Für Kinder gibt es eine Kirchenschiff-Erkundung mit Taschenlampe, und an den Stadtteil-Abenden „Flingern at night“ seien die Pforten bis Mitternacht geöffnet, berichtet Kammans.
Die Ensembles der Sommernachtsmusiken kommen oft aus Düsseldorf, einige aber auch aus umliegenden Städten wie Mönchengladbach, manchmal auch von weiter her. Vor einigen Jahren war mal ein Alphorn-Spieler zu Gast, der sich von der Orgel begleiten ließ. An diesem Sonntag (30. Juli) lautet das Motto „Luftbetont“ - zu Gehör kommen Werke für Flöte und Orgel.