„Wahlkampf-Kick-off“ SPD will Wähler als Nachbarn umwerben

Düsseldorf · Beim internen „Wahlkampf-Kick-off“ passt kein Blatt zwischen die Partei und OB Geisel.

Protagonisten der SPD: Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Fraktionschef Markus Raub, OB Thomas Geisel und Parteichef Andreas Rimkus (v.l.).

Foto: David Young

Die Düsseldorfer SPD geht den Kommunalwahlkampf offenkundig motivierter und geschlossener an, als selbst manche in der Partei glauben. Zum internen „Kick-off“ am Sonntagmorgen im Restaurant Steinroth in Kaiserswerth erschienen jedenfalls mit knapp 200 Genossen viel mehr als ursprünglich kalkuliert. Parteichef Andreas Rimkus war indes nicht überrascht: „Es läuft für uns in Düsseldorf, ich bin sehr optimistisch für diese Wahl.“ Nicht zufällig betonte Rimkus in seiner Begrüßung, dass „OB Thomas Geisel an der Spitze unserer Kampagne steht“. Denn geunkt wird ja, dass Geisel und seine Partei nicht wirklich zusammen marschieren, zumal der OB angekündigt hat, bei der „Persönlichkeitswahl“ auf das SPD-Logo womöglich verzichten zu wollen. Rimkus: „Mit Thomas als Rennpferd wollen wir bei der OB-Wahl als erster durchs Ziel gehen und unsere Vormachtstellung im Stadtrat verteidigen.“

Details, auch die Optik der Kampagne will die SPD Ende März publik machen. Rimkus nannte aber schon einmal einen wesentlichen Auftrag für seine Truppen: „Wir wollen sehr freundlich und offen auf die Wähler zugehen, wir wollen sie wie Nachbarn einbinden.“ Konkret ist damit unter anderem eine Intensivierung von Haustür-Aktionen gemeint.

Inhaltlich forderte zunächst Markus Raub, der Chef der Ratsfraktion, eine 50-Prozent-Quote von gefördertem Wohnungsbau bei allen größeren Neubauprojekten. Er griff als erster den CDU-Kandidaten Stephan Keller an, als er vom „Staatssekretär in spe“ sprach – in Anspielung auf das Gerücht, Ministerpräsident Laschet habe Keller nur mit dem Versprechen auf einen guten Posten im Falle einer Wahlniederlage aus Köln weglocken können.

Geisel selbst handelte in einer langen Rede unter großem Beifall die zentralen Politikfelder ab, und beschwor seine Partei, sich mit ihm auf das Wesentliche wie Wohnen und Verkehr zu konzentrieren. Am wichtigsten aber sei es, alles dafür zu tun, „dass Düsseldorf eine soziale Großstadt für alle“ bleibe. Und mit Blick auf den „Geist der Stadtgesellschaft“ sagte er: „Lasst uns die Hegemonie der Anständigkeit sichern.“