Düsseldorf Spektakuläre Pferdeshow im ISS-Dome
Das Stück „Cinema of Dreams“ des Tourneetheaters Apassionata hatte aber auch Längen.
Düsseldorf. Pferde, im gestreckten Galopp, Akrobaten, die nebenher rennen und sich mit einem gekonnten Salto über den Hals des Tieres schwingen — bei Apassionata konnte einem bisweilen der Atem stocken. Die Macher der Show „Cinema of Dreams“ zogen alle Register und verbanden Tanz, Lichtinszenierung, Akrobatik, aufwendige Kostüme und natürlich Pferdedressur. Es gab aber auch ruhige, ebenso beeindruckende Momente — leider aber auch Längen im Programm.
Die Show aus München tourt derzeit und war im ISS-Dome mit drei Vorstellungen zu Gast. Eingebettet sind die Nummern in eine Geschichte rund um das „Cinema of Dreams“, einem Kino, in dem ein Liebespaar zueinanderfindet. Die Handlung ist rasch erzählt, zunächst feiert das Filmtheater Erfolge, mit Aufkommen des Fernsehens verliert das Haus Zuschauer, es verfällt, bis die Liebenden zurückkehren und es wiedereröffnen.
Tanz und Pferdeshow wechseln sich teils ab, greifen teils ineinander. Bisweilen wird es ein wenig viel — man weiß nicht, wo man hinsehen soll. Auch wenn die Tänzer großartig sind — zumal auf unebenem sandigen Boden — die Pferde und ihre Reiter hätten für sich allein bereits die volle Wirkung entfaltet. Es ging klassisch los: Reiter im Frack, die Lipizzaner in einer ineinanderfließenden Choreografie elegant durch die Arena lenken — einfach schön! Etwas später scheint ein einzelner Reiter, in gedämpftes Licht und Wolken am Boden getaucht, mit seinem Pferd geradezu über den Boden zu fliegen: Romantik pur.
Für viel Jubel sorgten aber die Akrobaten, die sich kopfüber und kopfunter auf den schnellen Tieren bewegten, als wären sie mit ihnen verschmolzen. Besonders beeindruckend war die Nummer mit einem Reiter, der nicht nur auf zwei galoppierenden Pferden stand, sondern auch vier weitere vorneweg führte — die allesamt synchron über Hindernisse setzten. Schade, dass diese Höhepunkte so früh kamen - damit war das Pulver verschossen, darauffolgende Nummern verloren an Wirkung.
Das Ende ging weg vom Zirkusgedanken. Der Mensch als Chef einer Herde, der seine Pferde von weitem zu dirigieren weiß, zog das Publikum noch einmal in den Bann und zauberte ein Gefühl von Intimität in die Halle. Als krönenden Abschluss strömten hunderte Zuschauer nach unten, um die Pferde streicheln zu können.