Düsseldorf Spielhallen-Überfall endete in einem Fiasko

Teil der Beute verloren, auf der Flucht verletzt — das Duo kam gestern mit einer Bewährungsstrafe davon.

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Der Plan war schlecht, die Ausführung wie in einem drittklassigen Ganoven-Film und das dicke Ende folgte gestern vor dem Landgericht. Wegen des Überfalls auf eine Spielhalle an der Duisburger Straße saßen dort zwei Freunde auf der Anklagebank. Die beiden 29-Jährigen hatten sich nach einem Junggesellenabschied ganz spontan zu dem Raub entschlossen, bei dem ziemlich alles schief ging.

Einer der beiden arbeitete selbst in der Spielhalle und war schon Opfer eines Überfalls geworden: „Danach war ich lange krank.“ Trotzdem entstand nach ein paar Flaschen Bier beim Junggesellenabschied seines Freundes die Idee zu dem Überfall. Aus Kopfkissenbezügen schneiderten sich die Angeklagten Masken mit Sehschlitzen und zogen los.

Kurz nach Mitternacht tauchte das Duo mit einem Küchenmesser bewaffnet in der Spielhalle auf. Erst dort stellten die beiden fest, dass sie die Plastiktüte vergessen hatten, in die sie die Beute stecken wollten. Die Täter bedrohten die 50-jährige Kassiererin und legten ihr einen handgeschriebenen Zettel mit den Worten „Kasse, Tresor, Ruhe!“ hin.

Die Angestellte gab den Räubern 500 Euro aus der Kasse und öffnete den Tresor, in dem sich weitere 1000 Euro befanden. Dann liefen die Täter davon. Ein Stammgast der Spielhalle nahm die Verfolgung auf und hatte den Angestellten auch sofort erkannt. Auf der Flucht verloren die Angeklagten einen großen Teil der Beute. Außerdem stürzte einer der 29-Jährigen und zog sich eine Sprunggelenkverletzung zu, die zweimal operiert werden musste. Seinen Beruf als Tankwart kann er seitdem nicht mehr ausüben.

Das Opfer hat den Überfall, der bereits im Juni vor zwei Jahren stattfand, relativ gut verkraftet. „Mein Glück war, dass ich am nächsten Tag wieder arbeiten gegangen bin“, erklärte die 50-Jährige, die sich aber seitdem genauer anschaut, wer sich in der Spielhalle aufhält. Immerhin nutzten die beiden Angeklagten die Gelegenheit, sich bei der Frau zu entschuldigen. Die nahm das allerdings eher widerwillig zur Kenntnis. Am Ende kamen beide mit einer milden Strafe davon. Sie wurden zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.